Artenhilfsprojekt "Rotmilan in der Rhön"
2011 hat die Bundesregierung das Bundesprogramm Biologische Vielfalt gestartet. Hierbei stehen Arten im Fokus, für die Deutschland eine besondere Verantwortung hat – inklusive dem Rotmilan. 2012 verständigte sich die Arbeitsgemeinschaft der Rhöner Landkreise (ARGE) auf eine Antragstellung für ein Bundesprojekt zum Schutze des Rotmilans. Nach umfangreichen Vor- und Antragsarbeiten wurde das Projekt 2014 bewilligt.
Von 2014 bis 2020 wurden vielfältige Maßnahmen zum Schutz der Art umgesetzt. Hierzu standen rund 900.000 € zur Verfügung. Ca. 75 Prozent der Kosten wurden aus dem Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“ finanziert. Die Federführung für das Projekt hatte im Auftrag der ARGE der Landkreis Fulda, Fachdienst Biosphärenreservat Rhön – die Hessische Verwaltung des UNESCO-Biosphränreservats Rhön.
Ziele
Im Artenhilfsprojekt "Rotmilan in der Rhön" sollten
- die Bestände durch Kartierung und Monitoring erfasst
- die Bestände geschützt und stabilisiert
- die Brutplatzqualität durch Schutzmaßnahmen verbessert
- die Rhön zu einer Quellregion für Rotmilane entwickelt
- die Nahrungshabitate durch gemeinsame Maßnahmen mit der Landwirtschaft verbessert
- ein auf die Rhön zugeschnittenes Schutzkonzept mit Handlungsempfehlungen erarbeitet
- ehrenamtliche Betreuer-Netzwerke in der Fränkischen, Hessischen und Thüringischen Rhön aufgebaut
- neue Handlungsansätze zum Schutz der Art erprobt
- durch Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit BürgerInnen, Verwaltung und Politik sensibilisiert
- den Rotmilan als Leitart etabliert
- die länderübergreifende Zusammenarbeit von Behörden, BürgerInnen, Vereinen und Verbänden verbessert
- ein bundesweiter Erfahrungsaustausch mit anderen Rotmilanprojekten gepflegt
werden.
Maßnahmen
- Erstellung eines Schutzkonzepts Rotmilan
- Erfassung der Brutreviere der Rotmilane
- Bruterfolgskontrolle
- Schutz der Horste vor Fressfeinden, z. B. durch Kunststoffmanschetten
- Flächenoptimierung durch Verträge mit Landwirten (Anbau von Luzerne und Kleegras, keine ackerbauliche Nutzung an Waldrändern, kein weiterer Umbruch von Grünland)
- Verbesserung der Nahrungsverfügbarkeit (Fördern von Kleinsäugern)
- Aufbau von ehrenamtlichen Betreuernetzwerken und Rotmilan-Arbeitsgruppen in der Fränkischen, Hessischen und Thüringischen Rhön
- Öffentlichkeitsarbeit mittels Ausstellung, Vorträgen, Fachveranstaltungen sowie Internetpräsentation
- Durchführung eines laufenden Projektmonitorings mit Evaluierung durch den Dachverband der Deutschen Avifaunisten