UNESCO-Biosphärenreservat Rhön: Großschutzgebiet, Heimat, Modellregion
Seit 1971 baut die UNESCO als Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation im Rahmen ihres Programms "Der Mensch und die Biosphäre" ein weltweites Netz von Biosphärenreservaten auf. Das länderübergreifende UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist seit 1991 Teil des Weltnetzes, in dem derzeit 748 aus 134 Ländern sowie 17 international von der UNESCO anerkannten Biosphärenreservaten aus Deutschland gelistet sind (Stand 06/2023).
Ein Biosphärenreservat ist kein Naturschutzgebiet. Anders als etwa in einem Nationalpark, wo tatsächlich die Natur die Hauptrolle spielt, gibt es im Biosphärenreservat Rhön gemäß dem UNESCO-Programm "Man and Biosphere" zwei Hauptdarsteller: den Menschen und die Natur. Biosphärenreservate schützen also nicht (nur) die Natur vor dem Menschen, sondern sie erhalten die Natur für den Menschen und mit dem Menschen.
Darum geht es also auch in der Rhön. Das Biosphärenreservat ist eine Modellregion für nachhaltige Entwicklung. Das bedeutet: Im Biosphärenreservat wird das Zusammenleben von Mensch und Natur beispielhaft entwickelt und erprobt.
Durch die Wiedervereinigung wurde die Rhön im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen wieder zur Mitte Deutschlands. Im Jahr 1991 erkannte die UNESCO die Rhön als Biosphärenreservat an, um Schutz, Pflege und Entwicklung dieser außergewöhnlichen Mittelgebirgslandschaft zu sichern. Auf Wunsch der Landkreise und Gemeinden im bayerischen Teil der Rhön wurde das Biosphärenreservat im Jahr 2014 um weitere 22 Gemeinden erweitert.