Wirtschaft, Handwerk, Handel und Gewerbe

Die Wirtschaft ist ein wichtiger Bestandteil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Sie muss sich als zukunftsfähige und nachhaltige Wirtschaftsregion positionieren. Dabei müssen Herausforderungen wie Globalisierung, Digitalisierung, Klimawandel und Energiewende gemeistert werden. Von hoher Bedeutung ist die Konzentration auf innovative Wirtschaftsbranchen. Hierzu gehören die Gesundheitsbranche, Elektromobilität sowie Energie und Ressourceneffizienz.

Wirtschaftsstärke und Branchenstruktur

Die Rhön wird durch den Verlust von Arbeitsplätzen und der Abwanderung qualifizierter Arbeitskräfte mit strukturellen Problemen belastet. Die Wirtschaftskraft hat jedoch in den vergangenen Jahren zugenommen.

Kleine, mittelständische Unternehmen prägen die Rhön

Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist auch Wirtschaftsraum für die dort lebenden Menschen. Mit der Erweiterung um 22 Gemeinden im Jahr 2014 sind auf bayerischer Seite einige städtische und von Industrie geprägte Siedlungen in das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön aufgenommen worden.

Die Branchenstruktur ist überwiegend von kleinen, mittelständischen Unternehmen geprägt. Auch die Landwirtschaft hat eine hohe wirtschaftliche Bedeutung. Der Anteil des produzierenden Gewerbes an der Bruttowertschöpfung und den Beschäftigten liegt im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich hoch, vor allem im Bereich Metall- und Elektroindustrie.

Viele familiengeführte Betriebe

Eine wichtige Rolle haben ferner die holzverarbeitenden Gewerbe sowie die Lebensmittelbranche inne. Zahlreiche Handwerksbetriebe, oft familiengeführt, bereichern die Wirtschaftsstruktur – auch wenn die Anzahl langsam sinkt.

Der Dienstleistungssektor ist im Bundesvergleich leicht unter dem Durchschnitt. Besondere Bedeutung genießen hier das Gesundheitswesen, der Tourismus sowie das Gastgewerbe

Arbeitsmarkt

Von 2000 bis 2014 ist die Zahl der Erwerbstätigen im Bereich des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön gestiegen. Die Arbeitslosenquote sinkt seit etwa einem Jahrzehnt. Das spiegelt sowohl die Verbesserung der Wirtschaftslage als auch erste Anzeichen eines Fachkräftemangels wider.

Mehr ältere Menschen und Frauen arbeiten

Im Jahr 2014 verzeichneten die Landkreise der Rhön 395.000 Erwerbstätige. Im Jahr 2000 war die Zahl mit 383.500 um knapp drei Prozent niedriger. Heute arbeiten mehr ältere Menschen und Frauen als in den vergangenen Jahrzehnten. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen ist allerdings noch sehr gering.

Die Arbeitslosenquote sank seit 2010 langsam, aber kontinuierlich ab. Der niedrigste Wert wies der Landkreis Rhön-Grabfeld mit 3,1 Prozent auf, den höchsten Wert hatte mit 5,5 Prozent der Wartburgkreis inne. Der Bundesdurchschnitt lag bei 6,4 Prozent.

Die Quote der Selbstständigen lag im Jahr 2011 in allen Landkreisen unter dem Bundesdurchschnitt von 10,6. Am nächsten heran kamen die Landkreise Schmalkalden-Meiningen und Bad Kissingen mit 10,3 Prozent und 9,5 Prozent.

Fachkräftemangel macht auch vor der Rhön nicht Halt

Erste Auswirkungen des Fachkräftemangels sind auch in der Rhön zu erkennen. Eine Umfrage der IHK Fulda ergab, dass ein Drittel der befragten Betriebe in den vergangenen Monaten offene Stellen nicht besetzen konnten.

In der Wirtschaftsregion Mainfranken gaben fast 40 Prozent an, offene Stellen längerfristig nicht besetzen zu können.

Die Zuwanderung von Menschen aus dem Ausland konnte bislang nur wenig zur Fachkräftesicherung beitragen.