- Deutscher Name
- Raubwürger
- Lateinischer Name
- Lanius excubitor
- Kurzbeschreibung
Der Raubwürger klingt wie ein Schwerverbrecher, er ist aber nur ein geschickter Jäger. Seine Beute schnappt er nicht nur, sondern er lagert sie auch.
Der gut amselgroße Raubwürger ist unter den Würgern in Europa die größte und auffälligste Art.
- Aussehen
Der Großteil des Federkleides ist grau, kontrastgebende Elemente finden sich in den schwarzen Flügeln und im schwarz-weißen Schwanz. Markant ist die Gesichtsmaske, welche sich als schwarzes Band zwischen dem kräftigen Hakenschnabel und den Ohrdecken befindet.
- Lebensraum
Offenes Gelände mit einzelnen Bäumen und Buschgruppen, das eine gute Rundumsicht garantiert, stellt den idealen Lebensraum für den Raubwürger dar. Dies sind vor allem Streuobstwiesen, Moore, Waldränder und Truppenübungsplätze. Vor allem der Bodenbewuchs darf nicht zu hoch sein, um gute Jagdmöglichkeiten zu bieten.
Das Nest der Vögel wird in gut gedeckten, aber meistens hohen Dornbüschen vom Weibchen und Männchen gebaut. Das Weibchen brütet und wird vom Männchen gefüttert. Die 5 bis 7 Jungen werden von beiden Elternvögeln mit Nahrung versorgt.
Die Vögel fallen besonders im Offenland dadurch auf, dass sie meistens auf Baum- oder Gebüschspitzen sitzen. Die Raubwürger fressen nicht nur große Insekten, sondern auch Mäuse, Spitzmäuse, Eidechsen und Kleinvögel. Die ausgewachsenen Vögel können Nahrungsvorräte anlegen. Beutetiere werden in entsprechenden Gehölzstrukturen eingeklemmt oder aufgespießt. Sie töten ihre gefangenen kleinen Wirbeltiere durch einen gezielten Biss in das Genick.
- Vorkommen
Im Bereich des UNESCO-Biosphärenreservat Rhön sind die gesetzlich geschützten Raubwürger als seltener Brutvogel nachgewiesen. Die Schutzmaßnahmen bei der Vogelart liegen besonders in der Lebensraumgestaltung. Die Winterreviere, die auch weitgehend den engeren Brutplatzansprüchen der Art gleichen, zeichnen sich durch niedrige Vegetationsflächen aus.
- Wissenswertes
Schon vor Jahrzehnten wurde in Mittteleuropa festgestellt, dass die Raubwürger deutlich in ihren Beständen infolge umfangreicher Intensivierungsmaßnahmen in den landwirtschaftlich genutzten Agrarbereichen die Bruthabitate und die Beutetiere abnehmen. Da die Raubwürger auch im Winter in unseren Gebieten verbleiben, können strenge und schneereiche Wintermonate den Vögeln die Nahrungssuche erheblich erschweren. Sie sind Teilzieher und es kann oft in den Herbst- und Wintermonaten bei uns mit Zuzug gerechnet werden.