Lebensraum Streuobstwiese

Wiesen mit hochstämmigen Obstbäumen, die „verstreut“ in der Landschaft stehen, nennt man Streuobstwiesen. Die Streuobstwiesen der Rhön sind ein charakteristisches Merkmal der Landschaft. Streuobstwiesen gelten als Arche Noah für alte Obstsorten und gehören zu den artenreichsten Lebensräumen Mitteleuropas.

An den Rändern vieler Dörfer hat sich diese Struktur erhalten können. Die Streuobstbestände gestalten das Landschaftsbild, sind Erholungsraum, Klimaausgleich und haben günstige Auswirkungen auf Boden- und Wasserschutz. Eine artenreiche Wiesenflora wurde bei der klassischen Nutzungsweise vor allem durch eine extensive Beweidung mit Rindern oder Schafen begünstigt. Einige Pflanzenarten, die zum Biotop Streuobstwiese zählen, sind: Gewöhnlicher Frauenmantel (Alchemilla vulgaris),  Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis),  Gelber Hohlzahn (Galeopsis segetum),  Heilziest (Betonica officinalis), Herbstzeitlose (Colchicum autumnale),  Löwenzahn (Taraxacum officinale),  Schafgarbe (Achillea millefolium),  Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis),  Wilde Möhre (Daucus carota)  und der Wiesen-Gelbstern (Gagea pratensis).

Tierarten: In den zum Teil alten Bäumen befinden sich wichtige Wohn- und Brutbereiche für Singvögel, verschiedene Specht- und Eulenarten, aber auch für den Siebenschläfer. Eine Vielzahl an Schmetterlingsarten, Hummeln, Bienen, Wespen und Käfer finden in den artenreichen Wiesen Nahrung.