Rhönschaf-Genießerkochbuch

Genuss, der gehört untrennbar zum Rhönschaf. Auf seiner Tour durch die Rhön verputzt der wollige Landschaftspfleger zahlreiche Wildkräuter. Das macht sich im Geschmack bemerkbar, der sich auch aufgrund des geringen Fettanteils eher dem Wild zuordnen lässt. Die Rhöner Köchinnen und Köche können aus dem Fleisch wunderbare Kreationen zaubern. Ihre Lieblingsrezepte teilen nicht nur sie, sondern auch die Rhönschäferinnen und -schäfer mit der Rhön und der Welt: im neuen "Rhönschaf-Genießerkochbuch".

Die ganz individuellen Kreationen haben sie Janet Emig vom Verein Natur- und Lebensraum Rhön und Martina Klüber-Wibelitz von der Abteilung Dachmarke bei der Rhön GmbH verraten. Insgesamt 29 Rezepte und einen Picknick-Tipp haben die beiden Organisatorinnen der Rhönschaf-Genießerwochen zusammengetragen. „Das Kochbuch ist für uns das absolute Highlight der vergangenen Jahre – ein tolles Geschenk an uns selbst zu 30 Jahren UNESCO-Biosphärenreservat Rhön, die wir im Jahr 2021 gefeiert haben“, freut sich Janet Emig.

Von der Rhönschaf-Bratwurst über den Hirtenfladen bis hin zum Sterne-Gericht, von schnell gemacht bis elegant gezaubert: Die Rezepte sind vielfältig – nicht nur hinsichtlich Aufwand und Schwierigkeitsgrad, sondern auch, was die ganzheitliche Verwendung des Schafes angeht.

Natürlich gibt es auch umfangreiche Tipps zu passenden Beilagen, und die Schäferinnen und Schäfer und die Betriebe werden ausführlich vorgestellt. „In den Rezepten, aber auch in der Publikation stecken viel Mühe und Herzblut. Entstanden ist ein hochwertiges Produkt, das es bisher so in der Rhön noch nicht gab“, betont Emig.

Herausgegeben wird das Buch von der Rhön GmbH, dem Verein Natur- und Lebensraum Rhön e. V. und der Hessischen Verwaltung des Biosphärenreservats in Kooperation mit der Druckerei Mack aus Mellrichstadt.

Das „Rhönschaf-Genießerkochbuch“ ist für 19,80 Euro erhältlich. 

    Buchvorstellung in der Schäferei mit Herz

    Einen kleinen Vorgeschmack auf das Buch erhielten die Gäste am 25. September 2021 bei der Eröffnungsveranstaltung zu den Rhönschaf-Genießerwochen, die durch den neuen Biosphärensong „Geliebte Rhön“ der Band JANNA eingeläutet wurde. In ihren Grußworten dankten die Rednerinnen und Redner – die Fuldaer Kreisbeigeordnete Mechthild Klee, Eva Böhm, Vizelandrätin des Landkreises Rhön-Grabfeld, Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Biosphärenreservatverwaltung, Peter Vieth als Mitglied des Gemeindevorstands Eiterfeld in Vertretung für Bürgermeister Scheich, Johannes Metz, stellvertretender Geschäftsführer der Rhön GmbH und Dr. Hubert Baier, Vorsitzender des VNLR – den Organisatorinnen und Organisatoren für das gelungene länderübergreifende Gemeinschaftsprojekt.

    „Die Arbeit mit Rhönschafen ist hart“, betonte Moderatorin Janet Emig. Die alte robuste Haustierrasse, die zwischenzeitlich schon fast ausgestorben war, habe nur dann eine Chance, wenn die Schäfer mit ihr Geld verdienen können. Erhalt durch Nutzung sei hierbei das Stichwort. Mit dem Kochbuch solle letztlich das gute Fleisch der Tiere bekannt gemacht und regionale Wertschöpfungsketten aufgebaut werden.

    Nach der Vorstellung weiterer Jubiläumsprodukte, die zum 30. Geburtstag des UNESCO-Biosphärenreservats in diesem Jahr als Gemeinschaftsprojekte entstanden sind – das Fruchtaufstrich-Trio „Rhöner Fruchtgenuss“, der Kaffee "Biosphäre² – Peru trifft Rhön" und die RhönWollets, ein ökologischer Langzeitdünger aus Schafwolle – stellten Martina Klüber-Wibelitz und Janet Emig Betriebe aus dem neuen Kochbuch vor.

    Stellvertretend für alle Gastronomiebetriebe, die an dem Buch mitgewirkt haben, berichteten Gundi und Lutz Heidinger vom Landhotel „Zur Grünen Kutte“ aus Bernshausen (Thüringen) von ihren Erfahrungen mit dem Rhönschaf auf der Speisekarte. Es sei nicht immer einfach, die Gäste dazu zu bringen, Schaf zu probieren. Im Gegensatz zu vielen anderen Rassen schmecke das Fleisch von älteren Rhönschafen aber sogar besser als das von jüngeren Tieren. Für das Schäferhandwerk sprach Elmar Spies aus Eiterfeld-Leimbach, der seinen Stall für die Veranstaltung zur Verfügung gestellt hatte. Der Schäfer betonte die Wichtigkeit der Direktvermarktung, die für ihn eine wichtige Einnahmequelle geworden sei.