Naturmuseum Tann
Wer meint, dass präparierte Tiere langweilig seien, der wird im Tanner Naturmuseum eines Besseren belehrt. Schon im Erdgeschoss, wo ausgestorbene Großtiere und menschliche Jäger der Eiszeit zu sehen sind, beeindrucken Auerochsen und ein Elch durch ihre Größe. Und wer hätte gedacht, dass einstmals Bisonherden durch die Rhön streiften?
Im ersten Stockwerk können kleine und große Besucher in 26 Dioramen die Mittelgebirgslandschaft mit ihrer charakteristischen Flora und Fauna erkunden. Weil die zoologischen Präparationen überwiegend Tiere in Aktion zeigen, wirken sie vor den kunstvoll gemalten Kulissen verblüffend lebendig. Wie bei einem Wimmelbild gibt es in jedem „Schaufenster“ zahlreiche Details zu entdecken, für deren Betrachtung man sich Zeit nehmen sollte. Hinzu kommt eine Sammlung heimischer Greifvögel, Lurche und Reptilien. Dank gläserner Regale kann man schauen, ob die Gelbbauchunke tatsächlich einen gelben Bauch besitzt. Im Sommer bietet in einer Fensternische ein echter Bienenstock einen Kontrast zu den präparierten Tieren.
Im zweiten Obergeschoss lassen sich weitere lebendige Tiere beobachten: Eine Web-Cam überträgt Bilder aus den Nistkästen im Glockenturm der Stadtkirche. Daneben befindet sich das „Dr. Sunkel Kabinett“, das dem Tanner Ornithologen Dr. Werner Sunkel (1893 bis 1974) gewidmet ist, der sich in der Erforschung des Zugverhaltens einheimischer Vögel wissenschaftlich verdient gemacht hat.
Außerdem finden im Naturmuseum wechselnde Sonderausstellungen statt, wie alljährlich „Gestatten Kultur“ – eine Ausstellung, in der Werke von einheimischen Künstlern mit einer geistigen Behinderung gleichberechtigt neben Bildern von anerkannten Profis aus der Kunstszene gezeigt werden.