Sie gelten als geheimnisvolle "Urwälder", hier darf Natur Natur sein und sich ungestört entwickeln. Die Kernzonen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön machen nur etwa drei Prozent der Gebietsfläche aus, sind aber für den Naturschutz und für die Forschung ‒ vor allem mit Blick auf den Klimawandel ‒ von enormer Bedeutung. Am Kernzonentag kann man diese wertvollen Lebensräume bei kostenfreien Führungen erleben.
Kernzonen stehen in jedem UNESCO-Biosphärenreservat repräsentativ für den zu schützenden Naturraum oder für Bereiche, die sich durch sogenannten Prozessschutz zu natürlichen oder naturnahen Ökosystemen entwickeln können. Das Ziel ist, der Natur einen Rückzugsort zu bieten und eine ungestörte Entwicklung zu ermöglichen.
Zum Schutz der Tier- und Pflanzenwelt gelten in den Kernzonen ganz einfache Regeln:
Das 351 ha große NSG "Dreienberg bei Friedewald" in der Nördlichen Kuppenrhön, wovon 252 ha als Kernzone - ohne jegliche Nutzung - streng geschützt sind, ist nicht nur eines der großen Naturschutzgebiete des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, sondern auch ein Hotspot der Artenvielfalt. Die Führung verläuft auf Teilstrecken der Extratour "Dreienberg" am Südhang der Kernzone durch urige bis zu 300 Jahre alte Buchenwaldbestände auf kalkhaltigem Ausgangsgestein. Auf der Wanderung können Sie artenreiche Waldmeister- und Orchideenbuchenwälder mit ihren Frühjahrsblühern ebenso erleben wie artenreiche Kalkmagerrasen mit auf der Roten Liste geführte seltene Orchideenarten an den Unterhängen des Berges.
Die Führung leitet Elmar Herget, Sachgebietsleiter Naturschutz bei der Hessischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön.
Treffpunkt um 10.00 Uhr am Wanderparkplatz in 36289 Friedwald-Motzfeld
Dauer: 3 Stunden.
Anmeldung bis 11. April 2024 telefonisch unter (0661) 6006 7800 oder per Mail an info@br-rhoen.de
Entlang des Elsbaches wandern wir durch Kernzone und Naturwaldreservat am Gangolfsberg nahe Oberelsbach, bestaunen alte Bäume, lauschen Vögeln und suchen die Rhönquellschnecke.
Treffpunkt: 16:30 Uhr , Wanderparkplatz am Franzosenweg zw. Oberelsbach und Wüstensachsen
Koordinaten: 50.45666008506698, 10.091834633234228
Dauer: ca. 2 Stunden
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Bitte denken Sie an wetterfeste Kleidung und festes Schuhwerk.
mit Förster Matthias Spiegel und Karola Marbach (Thüringer Biosphärenreservatsverwaltung)
Zeit: Freitag, den 12. April 2024, 14:00 – 16:30 Uhr
Koordinaten (Treffpunkt): 50.572899, 10.067340 (Rhönhausstrasse Richtung Oberweid)
Parkmöglichkeiten: Parkplatz am Aussichtsturm (50.569097, 10.079400) oder Parkplatz beim Thüringer Rhönhaus (50.567672, 10.072115)
Dauer: ca. 2,5 Stunden
Streckenlänge: ca. 5,5 km
Vom Treffpunkt aus, direkt an der Kreuzung vom Thüringer Rhönhaus kommend, erwartet die Exkursionsgruppe eine spannende und vielseitige Führung in die Kernzone Rhönwald.
Dieser große Waldbereich, seit 1968 Naturschutzgebiet, hatte bereits zu DDR-Zeiten u. a. aufgrund der Grenznähe zu Hessen eingeschränkte Nutzungsvorgaben. In den letzten 60 Jahren haben sich besondere und urwüchsige Strukturen, auch seit Ausweisung als „Totalreservat“ entwickeln können. Die Kernzone Rhönwald ist heute Lebensraum vieler bedrohter und störungsempfindlicher Arten wie beispielweise der heimliche Waldbewohner „Mopsfledermaus“.
Auf dem Weg in Richtung Basaltsee im Rhönwald werden verschiedene Untersuchungsprojekte in der Kernzone durch Karola Marbach und Matthias Spiegel präsentiert. Dabei werden Besonderheiten, die in den letzten Jahren aufgedeckt werden konnten sowie Veränderungen des Waldes vorgestellt. Auf dem Salzweg geht es weiter über den Naturlehrpfad „Ellenbogen“ in Richtung Noahs Segel.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung ist vonnöten. Diese Exkursion ist auch für Familien geeignet.