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Biosphärenreservat Rhön
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Für den Schutz der Nacht unterwegs: 20 neue Sternenparkführerinnen und Sternenparkführer ausgebildet

Neue Sternenparkführerinnen und Sternenparkführer für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön: Am Sonntag, direkt im Anschluss an ihre praktische Abschlussprüfung, haben 20 Frauen und Männer aus allen Teilen der Rhön bei einer Feierstunde auf dem Gelände der Propstei Zella/Rhön ihre Zertifikate erhalten. Künftig werden sie in Bayern, Hessen und Thüringen spannende Führungen rund um das Thema Sternenpark anbieten – und decken somit die stets wachsende Nachfrage von Nachthimmel-Fans aus ganz Deutschland.

Die frischgebackenen Sternenparkführerinnen und Sternenparkführer mit den Gratulantin-nen und Gratulanten. / Foto: Anna-Lena Bieneck

Das Angebot, das die seit Jahren beliebten Sternenführungen des Vereins Sternenpark Rhön e. V. erweitert, soll nicht nur den Tourismus fördern und die Destination Rhön stärken. Vor allem steht die Sensibilisierung für den Schutz der Nacht im Vordergrund. Mit der Auszeichnung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön als internationaler Sternenpark im Jahr 2014 war die Verpflichtung verbunden, Lichtverschmutzung mit gezielten Maßnahmen einzudämmen und zu vermeiden, um so einen wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität, zum Schutz von Gesundheit und Klima und zur Energieeinsparung zu leisten. So war die Aufklärung über Lichtverschmutzung als schädliche Umwelteinwirkung und die Maßnahmen für den Schutz der Nacht im Biosphärenreservat nicht nur Fokusthema in der Ausbildung, sondern sie wird künftig auch fester Bestandteil der Führungen sein. „Außerdem können die Nacht-Expertinnen und -Experten für ein umweltverträgliches Verhalten in der Natur sensibilisieren“, erklärt Ulrike Schade, Leiterin der federführenden Thüringer Verwaltung des Biosphärenreservats. „Mit ihrem Angebot leisten die neuen Sternenparkführerinnen und Sternenparkführer einen wichtigen Beitrag zur Besucherlenkung in der Biosphäre Rhön.“

Ulrike Schade, Torsten Raab, Leiter der Hessischen Verwaltung des Biosphärenreservats, Simon Manger, Vorsitzender des Vereins Sternenpark Rhön e. V., Dr. Joachim Schneider, Leiter des Naturerlebniszentrums (NEZ) Rhön – die beiden hatten die Ausbildung inhaltlich mitgestaltet und waren Teil des Prüfer-Teams –, Rhön-GmbH-Geschäftsführer Bertram Vogel, Torsten Warnecke, Landrat des Landkreises Hersfeld-Rotenburg sowie Anke Barthel als Vertreterin des Landkreises Bad Kissingen und Peter Casper als Vertreter des Landkreises Schmalkalden-Meiningen dankten und gratulierten den Absolventinnen und Absolventen.

"Wir brauchen euch dringend"

Bei der Feierstunde wurde deutlich, wie gut die Teilnehmenden in den vergangenen Monaten als Team zusammengewachsen sind. „Wir sind gute Freunde geworden“, bilanzierte auch der Kommunikations-Trainer Sven Hähle, der die Ausbildung im Auftrag der Biosphärenreservatsverwaltungen durchgeführt hatte. In dem insgesamt 80-stündigen Lehrgang wurden die Teilnehmenden in den Bereichen Astronomie, Umwelt, Mensch und Natur, Kultur und Landschaft, Kommunikation und Führung sowie Recht und Betriebswirtschaft geschult. Nun können sie, ganz nach ihrem persönlichen Interesse, Führungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten anbieten – zum Beispiel zur Orientierung am Nachthimmel anhand der Sterne oder auch zur Mythologie und Rhöner Sagen.

„Wir brauchen euch dringend“, fasste es Dr. Joachim Schneider treffend zusammen. „Ihr seid eine bunt gemischte Truppe – wir sind gespannt auf die Vielfalt eurer Angebote.“ Die Teilnehmenden, die aus über 90 Bewerbungen ausgewählt worden waren, kommen aus ganz unterschiedlichen Bereichen – einige von ihnen sind Lehrer oder Altenpflegerin, andere bieten bereits Naturführungen an oder sind Gemeindemitarbeiter und wollen bei der Reduzierung von Lichtverschmutzung aktiv mithelfen. Sieben von ihnen stammen aus Hessen (fünf aus dem Landkreis Fulda, zwei aus Hersfeld-Rotenburg), sieben aus Bayern (drei aus Bad-Kissingen, vier aus Rhön-Grabfeld) und sechs aus Thüringen (vier aus dem Wartburgkreis, zwei aus Schmalkalden-Meiningen).

Die Ausbildung, bei der auch die Rhön GmbH und der Verein Sternenpark Rhön mitwirkten, wurde von den Verwaltungen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in länderübergreifender Zusammenarbeit organisiert und durch die Landkreise Bad Kissingen, Fulda, Rhön-Grabfeld, Schmalkalden-Meiningen, Wartburgkreis sowie die Touristische Arbeitsgemeinschaft „Nördliche Kuppenrhön“ gefördert. Verantwortlich für die Organisation und Verwaltung der Finanzen bei den Verwaltungen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön waren Nadja Thürbeck (TH) und Mechthild Winheim (HE).

Auf www.verein-sternenpark-rhoen.de finden sich alle öffentlichen Termine der Führungen im Sternenpark Rhön für das Jahr 2022. Zudem kann man über ein Formular individuelle Termine anfragen.