Zum Hauptinhalt springen
Biosphärenreservat Rhön
mensch, natur, einklang,

20 Freiwillige im Einsatz für den Goldenen Scheckenfalter

Rund 20 Freiwillige verschiedener Altersklassen sind dem Aufruf des LIFE-Projekts „Rhöner Bergwiesen“ gefolgt und haben im Rahmen eines Freiwilligeneinsatzes am 14. September bei einer Pflanzaktion für den Goldenen Scheckenfalter mitgemacht. Bei bestem Wetter konnten dank der ehrenamtlichen Unterstützung an nur einem Tag über 1500 Pflanzen rund um die Wasserkuppe in die Erde gebracht werden. Mit dabei waren auch Kinder und Jugendliche des Fuldaer Kompetenzzentrums für Sprache und Erziehung.

Gemeinsam im Einsatz für den Goldenen Scheckenfalter: Das Team aus Freiwilligen und Mitarbeitenden des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön bei der Pflanzaktion im September. Foto: Carolina Golisch
Ranger Sascha Heres (rechts) und Jonas Noll (links), der gerade sein Freiwilliges Ökologisches Jahr beim Biosphärenreservat leistet, beim Einpflanzen der Setzlinge. Foto: Carolina Golisch
Teufelsabbiss (succisa pratensis) mit Gespinst des Goldenen Scheckenfalters. Foto: Carolina Golisch

Für die hochmotivierten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer stand am Einsatztag zunächst eine kleine Einführung über den seltenen Goldenen Scheckenfalter auf dem Programm. Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön trägt für die streng geschützte Art eine besondere Verantwortung. Denn außer rund um das Rote Moor in der Rhön kommt der hübsche kleine Schmetterling in Hessen sonst nur noch im Werra-Meißner-Kreis vor. Um die Rhöner Population zu stützen, sind im Rahmen des LIFE-Projekts „Rhöner Bergwiesen“ in den vergangenen Jahren immer wieder Maßnahmen ergriffen worden: Neben der (Wieder-) Herstellung von Mähflächen in ehemals stark verbuschten Bereichen des Roten Moores ist die Auspflanzung von Teufelsabbiss (succisa pratensis) für die Schmetterlingsraupen besonders vielversprechend. Im Rahmen des Projekts wurden bisher über 13.000 Teufelsabbisse auf verschiedenen Flächen ausgepflanzt, um so genannte „Trittsteinbiotope“ zu schaffen und die Erhaltung der Art in der Rhön zu sichern. Die Unterstützung durch Freiwillige ist bei den zeitintensiven Pflanzaktionen besonders wertvoll.

Nach der Einweisung ging es anschließend in zwei Teams aus Freiwilligen und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf die vorbereiteten Flächen. Unter der Anleitung der Ranger des Biosphärenreservats wurden diese nach und nach bepflanzt. Dabei wurde darauf geachtet, dass zwischen den jungen Pflanzen immer ein bestimmter Abstand eingehalten ist, damit sie optimal wachsen und die Raupen leichter wandern können. Der Teufelsabbiss ist als einzige Wirtspflanze für den Goldenen Scheckenfalter von enormer Bedeutung. Die Weibchen des Falters legen im Frühjahr an der Blattunterseite 200-300 Eier ab. Nachdem die Raupen im Sommer geschlüpft sind, leben sie zusammen in einem Gespinst aus Seide und ernähren sich von den Blättern des Teufelsabbisses. Sie überwintern im Gespinst am Boden, verpuppen sich im darauffolgenden Frühjahr und schlüpfen Anfang Mai als fertige Falter. So beginnt der Kreislauf von neuem. Auch für andere Schmetterlingsarten ist der Teufelsabbiss eine begehrte Futterpflanze und trägt somit allgemein zur Erhaltung der Artenvielfalt auf den Wiesen bei.

„Wir versprechen uns sehr viel von dieser Maßnahme, denn in den Pflanzungen des letzten Jahres sind bereits dieses Jahr Gespinste des Falters zu finden“, freut sich LIFE-Projektleiterin Katharina Bach. „Wir danken allen freiwilligen Helferinnen und Helfern für die großartige Unterstützung bei dieser Pflanzaktion. Gemeinsam lässt sich einfach mehr für die Artenvielfalt erreichen.“ Als Dank bekamen alle Teilnehmenden am Ende ihres Einsatzes ein kleines Biosphären-Paket überreicht. 

Autor