Schloss Wolzogen Mellrichstadt

Wandmalereien im Inneren von Schloss Wolzogen ist es zu verdanken, dass der barocke Bau im Mellrichstädter Stadtteil Mühlfeld vor dem geplanten Abriss bewahrt wurde. Wer heute die Porzellansammlung, die Fotoausstellung und Gemäldesammlung oder eine der zahlreichen kulturellen Veranstaltungen besucht, kann sich nur schwer vorstellen, dass der Barockbau vor seiner aufwändigen Restaurierung von 1988 bis 2000 eine Ruine war.

„Für die einen ist es Kitsch, für die anderen eine Kostbarkeit“, sagt Museumsführerin Edeltraut Rapp über die zum Teil wertvollen Stücke thüringischen Porzellans, die ein Mellrichstädter Fabrikant leidenschaftlich gesammelt hat, weil seine Großmutter aus Zella-Mehlis Porzellanmalerin gewesen war. Ergänzt wird die umfangreiche Sammlung durch Erläuterungen zur Porzellanherstellung in Thüringen.

Schmunzeln darf man in der Ausstellung „Alt Mellrichstadt“, in welcher der in Mellrichstadt lebende Maler Peter Klier alte Ansichten der Stadt mitsamt ihren Einwohnern dargestellt hat – und zwar in Spitzweg-Manier mit einem schelmischen Augenzwinkern, wie beispielsweise auf dem Bild „Vergnügen im Badhaus an der Streu“.

Auch unter den Bildern aus dem Nachlass des Mellrichstätter Fotografen Anton Tretter (1866 bis 1939) befinden sich zahlreiche Ansichten des fränkischen Landstädtchens. Als 1990 auf einem Dachboden tausende Glasnegative gefunden wurden, entpuppten sich diese als wahrer Schatz: Die von den Negativen hergestellten Kontaktabzüge zeichnen ein lebendiges Bild von der Zeit zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine moderne Digitalschau mit mehr als 2000 Bildern und Postkarten.

Und selbstverständlich gibt es auch die Wandmalereien zu sehen, in einem Raum komplett und in mehreren weiteren teilrestauriert.