Natur-Aktiv-Museum Oepfershausen

Natur, Kunst und Kultur ist der Dreiklang des Natur-Aktiv-Museums (NAM) in Oepfershausen, hinzu kommt der Akkord Wasser, Luft, Erde und Feuer. Diese vier Elemente stehen im Mittelpunkt, zum einen in Form einer blauen, gelben, grünen und roten „Forschersäule“, zum anderen inhaltlich. Ein festes Programm mit buchbaren Angeboten gibt es aktuell noch nicht, stattdessen planen Interessierte – etwa Lehrkräfte – gemeinsam mit dem Museum und seinen Partnern einen individuellen Ablauf. Zudem können Kinder selbst bestimmen, wofür sie sich interessieren und worüber sie forschen möchten. Gilt doch Partizipation als wesentliches Kriterium in der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Anregungen bietet das Museum in großer Menge: Schon beim Betreten machen „Gucklöcher“ im Fußboden auf Themen wie Vulkane, den Schwarzstorch oder Bienen neugierig. Beispielsweise baute eine Gruppe Junior Ranger des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön einfache Wetterstationen und nutzte diese für Beobachtungen. Ein besonderer Lernort ist das NAM auch, weil dort die Projektergebnisse kreativ umgesetzt werden und diese Kunstwerke die wachsende Sammlung des Museums bilden. Das augenzwinkernde Fazit der Wetterbeobachtungen präsentiert sich als Collage: Unter eine Wolkendecke über Oepfershausen hat sich eine „Rhönschaf-Wolke“ gemischt, darunter steht die „Bauernregel“„Mäht das Rhönschaf auf dem Mist, ändert sich das Wetter oder es bleibt, wie es ist.“

 

Über die Umweltbildung hinaus wird, wo möglich, der Bogen zur Bildung für nachhaltige Entwicklung geschlagen: vom Wetter ist es nicht weit zum Klimawandel, bei Apfel und Streuobstwiese bietet sich der Konsum regionaler und saisonaler Produkte als weiterführender Aspekt an, bei der Beschäftigung mit der Biene die Problematik Insektensterben.

Dem NAM-Gebäude im Schwarzen Schloss kommt zwar als Werkstatt, „Labor“ und Ausstellungsfläche eine wichtige Funktion zu, aber der zugehörige Forscherraum ist auf einen Radius von fünf Kilometern ausgedehnt. Den Kindern die Einzigartigkeit der Rhöner Natur und Kultur nahezubringen, sehen die NAM-Initiatoren als Hauptziel an. Dafür braucht es zunächst weder Forscheraufträge noch Mikroskope, sondern in erster Linie Muße zum Erleben.