Museumsscheune Katzenbach

Vor seinem Ruhestand arbeitete Elektroinstallateur Heinrich Muth bei der Telekom  – daher erstaunt es nicht, dass in seiner privat getragenen Museumsscheune neben einer breiten Auswahl an land- und hauswirtschaftlichen Geräten zahlreiche Telefonapparate ausgestellt sind, darunter ein öffentlicher Karten-Fernsprecher. Ein ortsgeschichtliches Relikt findet sich, das mit Verbreitung der Telefone überflüssig wurde: der Katzenbacher Spieß. Dieser mit Schnitzereien verzierte Spieß war bis in die 1960er Jahre das Hoheitszeichen des Kirchenwächters. Während der Rest der Dorfbewohner zum Gottesdienst ging, war jeden Sonntag ein anderer Mann zur Kirchenwacht eingeteilt, um im Brandfall oder bei anderen Gefahren Alarm schlagen zu können. Denn ohne Telefon hätte es eine Weile gedauert, um Feuerwehr, Polizei, Arzt oder Tierarzt zu verständigen.

Die insgesamt 2000 Exponate stammen überwiegend aus drei Höfen der Familie des Sammlers und seiner Frau Lydia. Die ausgestellte Schreinerei hatte Lydia Muths Vater, einem Schreiner, gehört. Durch den persönlichen Bezug zu den Ausstellungsstücken verstehen die Besitzer es, anschaulich und mit ansteckender Begeisterung darüber zu informieren und die ein oder andere Anekdote zu erzählen. Bei Interesse führt Lydia Muth vor, wie die alte fußbetriebene Nähmaschine funktioniert.

 

Weitere Zeugnisse aus der Dorfgeschichte sind ein Pult aus der Katzenbacher Dorfschule und eine Sammlung über den ehemaligen Katzenbacher Rhönradclub, darunter ein Original-Rhönrad. Einheimische kommen in die Scheune, um in Erinnerungen zu schwelgen – und „Freeme“ können Rhöner Platt lernen. Denn die Gegenstände sind sowohl auf Hochdeutsch als auch mit ihrer mundartlichen Bezeichnung beschriftet.