Museen Schloss Aschach

Wer ein besonderes Ziel durch eine besondere Anreise würdigen möchte, der sollte Schloss Aschach donnerstags oder sonntags besuchen. Denn an diesen Tagen steuert eine Postkutsche von Bad Kissingen das Ausflugsziel mit den drei Museen und einem kleinen Park an.

Karl Friedrich Graf von Luxburg hatte 1955 dem Bezirk Unterfranken den Komplex mitsamt der Kunstsammlung (vor allem ostasiatisches Porzellan) geschenkt. Die Wohnräume mit ihrem Interieur sind original erhalten. Auf dem Toilettentischchen im Schlafzimmer von Gräfin Carola liegt ihre Haarbürste – und beinahe erwartet man, sie würde hereinkommen, um den ebenfalls dort verbliebenen Fächer zu holen. Über Medien-, Hör- und Hands-on-Stationen lässt sich weiteres über die adeligen Bewohner, die hier in zwei Generationen von 1874 bis 1967 lebten, erfahren.

 

In der Zehntscheune der Schlossanlage steht unterdessen das Leben der Rhöner Landbevölkerung im Blickpunkt. Es handelt sich um die volkskundliche Sammlung des Bezirks Unterfranken. Was diese von zahlreichen ganz ähnlichen Sammlungen mit Haushaltszubehör, bäuerlichen und handwerklichen Gerätschaften und antiken Möbelstücken unterscheidet, ist zum einen die übersichtliche, frei gestellte Präsentation und zum anderen die ausführliche Beschreibung der Exponate mit Einordnung in einen Kontext. So werden in Aschach die Küchenherde nicht nur gezeigt, sondern zugleich ist auf Texttafeln deren technische Entwicklung erläutert, bis es am Ende gelang, den Rauch aus der Küche herauszuhalten.

1982 wurde im ehemaligen Försterhaus zudem ein Schulmuseum eingerichtet. Dessen Schwerpunkt sind Schulwandbilder, die seit 1830 zum Einsatz kamen, weil Schulbücher finanziell unerschwinglich waren. Besonders große Resonanz erfährt der buchbare historische Schulunterricht.