John Bauer Museum Ebenhausen

Auch wenn die raue Rhön und das nordische Schweden sich in ihrer spröden Schönheit ähneln, verwundert es zunächst, dass es mitten in dem kleinen Dorf Ebenhausen im Landkreis Bad Kissingen ein Museum über den bekannten schwedischen Maler John Bauer gibt. Der Vater des 1882 geborenen Künstlers, der vor allem als Märchenbuch-Illustrator Berühmtheit erlangte, stammte aus Ebenhausen, von wo er als 13-jähriger Waisenjunge zu Verwandten nach Schweden auswanderte. 1902 besuchte John Bauer den Ort seiner Vorfahren – und die Verbundenheit der schwedischen Nachkommen in die alte Heimat besteht noch heute, wie der Konzertauftritt einer Urgroßnichte des Künstlers, einer Opernsängerin, im Museum zeigt. Im Ausstellungsbereich im Obergeschoss sind einige Nachdrucke von John Bauers Werken mit Trollen, Elchen und Königskindern zu sehen. Sie haben das Klischee, das die Welt von Schweden hat, mitgeprägt. Im Mittelpunkt jedoch stehen biographische Zeitdokumente, die den Menschen und sein tragisches Künstlerleben (1882 bis 1918) vorstellen.

Im Erdgeschoss können Besucher selbst aktiv (und kreativ) werden oder in verschiedenen Kinderbüchern über Wichtel und Trolle zu schmökern. Eine Medienstation informiert über John Bauer und Schweden.

Außerdem gehört ein knapp einen Kilometer entfernt liegendes Biotop zu dem Museum: die „Troll-lige Riedelgrube“, durch die ein 2,5 Kilometer langer Erlebnispfad mit zehn Stationen führt. Auf dem ehemaligen Ziegeleigelände lässt sich beobachten, wie die Natur in einer ehemaligen Industriebrache wieder Fuß gefasst hat. Die Riedelgrube nimmt im Zusammenhang mit Bildung für nachhaltige Entwicklung die besondere Stellung ein, dass sie Kindern als frei zugänglicher und leicht erreichbarer Ort vielfältige Naturerlebnisse ermöglicht. Tafeln informieren über verschiedene Lebensräume wie Steinhaufen oder Bäume und Sträucher sowie über die Flora und Fauna. Und wer genau hinschaut, der kann Wichtel, Trolle sowie ihre Spuren entdecken – und vielleicht sogar den seltenen Panther-Holzwespenbock.

 

In den Ferien und auf Nachfrage werden Kreativprogramme (wie Basteln mit Naturmaterialien) angeboten, teilweise in Kooperation mit der Volkshochschule Bad Kissingen.

Im Nebengebäude befindet sich das Heimatmuseum Ebenhausen, das mit einem Durchgang verbunden ist.
Der Eintritt zu beiden Museen ist frei.