Heimatmuseum Salzhaus Mellrichstadt

Von außen kann man sich kaum vorstellen, welch umfangreiche Sammlung das Salzhaus (ursprünglich als Schütthaus zur Getreidelagerung erreichtet) birgt: In den drei Etagen des 1658 errichteten Fachwerkbaus finden beispielsweise eine komplette Schusterwerkstatt, Büttnerei, Drechslerei, Waschküche, ein Klassenzimmer und ein Kaufmannsladen Platz; nicht zu vergessen die zahlreichen Arbeitsgeräte von der Riffel bis zum Webstuhl im Dachgeschoss, die für die Leintuchherstellung benötigt wurden.

Genutzt werden diese Ausstellungsstücke auch für pädagogische Angebote wie eine „Unterrichtsstunde beim Dorfschulmeister“ oder die Vorführung „Vom Flachs zum Lein“. Dabei erhalten Schüler- und andere Besuchergruppen nicht nur theoretische Informationen, sondern können mit den alten Geräten hantieren.
Die alte Landkarte im Schulzimmer bietet einen Aufhänger für Anekdoten, beispielsweise abenteuerliche Schmuggelgeschichten aus der Zeit, als der Nachbarort Ostheim als thüringische Exklave in Bayern zum Großherzogtum Sachsen-Weimar-Eisenach gehörte. Wie hart das Leben für die Rhöner in früherer Zeit war, legt der Mini-Bänderwebstuhl im Obergeschoss nahe: Er zeugt von Kinderarbeit in der armen Gebirgsregion. Eine Sammlung mit Spielzeug von einer Ritterburg bis zur Puppenstube erinnert dagegen an glücklichere Kinderzeiten.

Der Landwirtschaft ist mit den Themen Ernte, Bodenbearbeitung sowie Hof- und Stallarbeit in zwei angrenzenden Scheunen (übrigens den ältesten Gebäuden der Stadt) ein eigener Schwerpunkt gewidmet.