Heimatmuseum Kaltennordheim

„Ich weiß basaltene Bergeshöh'n
Im Herzen der deutschen Gau'n,
Nicht riesenhoch, doch bezaubernd schön,
Möchte immer und immer sie schau'n!“

So beginnt das „Rhönlied“, das von dem Kaltennordheimer Lehrer Andreas Fack (1863 bis 1931) gedichtet wurde. Im rekonstruierten Schulzimmer im Heimatmuseum können Besucher nicht nur mit Griffeln auf Schiefertafeln schreiben, sondern erfahren auch von Andreas Facks Hobby, der Obstbaumzucht. Am Ortsrand von Kaltennordheim gibt es noch heute eine Streuobstwiese, die der Lehrer gemeinsam mit Schülern angelegt hat.

Ein weiteres Zimmer im Torhaus nimmt ebenfalls auf einen Dichter Bezug: 1880 und 1882 weilte Johann Wolfgang Goethe in seiner Funktion als Vorsitzender der Kommissionen für Wegebau und Krieg in Kaltennordheim. Er ordnete den Bau der Straße nach Kaltensundheim an und hob Rekruten für die preußische Armee aus.

Im Turmverlies des Torhauses können Besucher sehen, wo der legendäre Rhönpaulus gefangen war. Im Erdgeschoss ist die „Schwarzküche“ eingerichtet, deren Name auf die vom Herdfeuer verrußten Wände zurückgeht.

 

In der Scheune liegen die Schmiede und die Werkstatt des Wagenbauers (Wehnerei) wie früher üblich nebeneinander, da beide Hand in Hand arbeiteten. Alte landwirtschaftliche Geräte von einem hölzernen Ackerpflug bis hin zu Dreschmaschine und Mähbinder sind in der Tenne ausgestellt. Backen, Milchverarbeitung und Vorratshaltung (im Gewölbekeller unter der Scheune) gehören zur Präsentation des bäuerlichen Alltags. Eine Besonderheit ist der Aspekt „Landwirtschaft in der DDR“ mit Erklärung der Organisationsstrukturen wie LPG, BHG oder VdgB auf Text- und Bildtafeln.