Heimatmuseum Fuchsstadt

Im Dorfmuseum in Fuchsstadt gibt es nichts, was es nicht gibt! Die Sammlung in der Scheune bietet einen Querschnitt durch das Landleben: Haushalt, Landwirtschaft, Handwerk, Volksfrömmigkeit (sogar mit einem Beichtstuhl), technische Geräte und Inventar der Fuchsstädter Volksschule. Eine Seilermaschine, die komplett - einschließlich der Zahnräder-   aus Holz gearbeitet ist, ist längst nicht das älteste Exponat; die ausgestellten Artefakte von Fuchsstadts ersten Bauern stammen aus der Jungsteinzeit. Zu besonderen Anlässen wie den regelmäßigen Hoffesten zeigen Mitglieder des Vereins Landmaschinen- und Museumsfreunde Fuchsstadt, wie Getreide gedroschen wurde.

Eine Führung beschert zahlreiche Aha-Effekte: Waschkessel und Wäschezange dienten auch zum Wurstkochen, die Farbe, die per Maserungsrolle auf Fichtenholz aufgetragen wurde, um es wie Eiche oder Buche aussehen zu lassen, musste mit Bier angerührt werden; ein Grundmotor wurde mit verschiedenen Aufsätzen sowohl als Staubsauger als auch als Föhn verwendet. Und „Treuepunkte“, die man heutzutage gefühlt überall beim Einkauf erhält, gab es auch schon im Fuchsstädter Tante-Emma-Laden.

Herzstück des Dorfmuseums ist jedoch nicht die Scheune, sondern das zugehörige Wohnhaus: Komplett eingerichtet (sogar mit gefüllter Vorratskammer), könnte es als Kulisse für einen in den 1950er oder 1960er Jahren spielenden Film dienen. Nur ein Anachronismus fällt ins Auge: Neben einem Kalender von 1974 hängt in der Wohnstube des Junggesellen ein fast aktueller „Bauernkalender“. Diesen hat eine Fotografin erstellt, die den Charme des Hauses als Hintergrund für erotische Aufnahmen nutzte.