Fränkisches Freilandmuseum Fladungen

Als „Museum für ländliches Bauen, Wohnen und Wirtschaften in Unterfranken“ wird das Fränkische Freiland-Museum in Fladungen beschrieben – doch greift diese nüchterne Beschreibung bei weitem zu kurz, denn mit seinen Tieren, Gärten, liebevollen Ausstattungsdetails, Vorführungen und Aktionsprogrammen (wie dem Backtag, historischem Schulunterricht oder Kochen nach überlieferten Rezepten) ist die Einrichtung außerdem ein Ort für Umweltbildung sowie Bildung für nachhaltige Entwicklung und zugleich ein lohnendes Ausflugsziel für die ganze Familie.

Genau wie im ersten Freiluftmuseum der Region, dem Rhöner Museumsdorf in Tann, wurden nicht mehr genutzte Gebäude in anderen Ortschaften (aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld und mehr oder weniger benachbarten Kreisen) ab- und in Fladungen wiederaufgebaut. 2020, im 30. Jubiläumsjahr seit der Eröffnung, waren es 24 ganz unterschiedliche Gebäude - darunter ein Wirtshaus, eine Brauerei, Kirche, Mühle, Dorfschule, Büttnerei, Gemeinschaftsgefrieranlage, Trafostation und Fernsprechhäuschen -, welche die Besucher in eine andere Zeit versetzen. Der Dreiseithof aus Leutershausen ist als „Haus zum Anfassen“ konzipiert: mit Holzschuhen zum Anprobieren und Betten mit Stroh-Matratzen, in die man sich hineinkuscheln darf. In der weitläufigen, 12 Hektar großen Außenanlage mit Streuobstwiese, Viehweide und historischem Feldbau laden am Teich Picknickbänke zum Rasten im Grünen ein.

Die Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen, Gänse, Hühner, Kaninchen und Tauben sind nicht nur „lebende Deko“, sondern mit den für Unterfranken typischen Rassen wird zugleich ein Beitrag für die Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen geleistet. In Kooperation mit dem UNESCO-Biosphärenreservates Rhön unterstützt das Museum zudem mit weiteren Projekten die Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Region, zum Beispiel mit Baumpflanz-Aktionen oder dem Projekt „Biodiversität im Garten und auf dem Acker“.