Anneliese Deschauer Galerie und Stadtmuseum Geisa

Der Universalgelehrte Athanasius Kircher, die Naturforscher Moritz Goldschmidt und Adalbert Geheeb sowie dessen Sohn Paul Geheeb, der als Reformpädagoge 1910 die Odenwaldschule gründete, Fürstbischof Peter Philipp von Dernbach und der Sprachforscher und Ethnologe Eugen Büchel, der sein Leben als Missionar und Forscher bei den Lakota-Sioux-Indianern verbrachte  – all diese Berühmtheiten sind Söhne der kleinen Stadt Geisa. Im Stadtmuseum werden sie vorgestellt, doch nicht nur sie, sondern auch weniger berühmte Geisaer Persönlichkeiten. Zu jenen gehört Familie Faber, die in der Innenstadt Thüringens älteste, aus dem Jahr 1553 stammende Bäckerei betreibt.

Ehrenbürger Werner Deschauer wird ebenfalls gewürdigt: Der Bochumer Unternehmer stammt aus Geisa und hat in seiner alten Heimatstadt eine Stiftung für wohltätige und kulturelle Zwecke gegründet. Seine inzwischen verstorbene Frau Anneliese Deschauer schenkte der Stadt ihre kostbare Kunstsammlung, für die extra die nach ihr benannte Galerie als mit dem Stadtmuseum verbundener Neubau errichtet wurde. Nun können Besucher dort Kunstwerke berühmter Künstler im Original bewundern, zum Beispiel Marc Chagalls Gemälde „Zauberer von Paris“ und Salvador Dalis Bronze-Skulptur „Frau in Flammen“. Über Multimedia-Monitore lassen sich Informationen über die Werke und ihre Erschaffer abrufen.

 

Mit moderner Technik wird auch Geschichtliches über Geisa vermittelt: An einer Hör-Stele erhalten Interessierte Informationen, zum Beispiel über das Glockenspiel (Carillon) in der Stadtpfarrkirche. In Vitrinen liegen archäologische Fundstücke, vor allem aus der Keltenzeit. Eine weitere Geisaer Berühmtheit zeigt sich nur als Nachbildung: Die Borscher Schnabelkanne, deren bronzene Originalreste ganz in der Nähe im Geisaer Stadtteil Borsch in einem Hügelgräberfeld entdeckt wurden. Dieser keltische Fund aus der Latènezeit gilt als einzigartig für die gesamte Rhön.