Erlebnisweg Rhönpaulus-Wald Ibengarten

Am Westhang des Neubergs befindet sich einer der größten Eibenwälder Deutschlands – die ältesten Eiben besitzen ein Alter von über 800 Jahren. Durch diesen seltenen und urwüchsigen Wald führt ein Erlebnisweg hinauf zur Höhle des „Rhönpaulus“.
Dieser „Robin Hood der Rhön“ bestahl niemals Bedürftige, sondern gab ihnen – so die Legende – vom Erbeuteten ab. Anekdoten aus seinem Leben sowie spannende Informationen über die Eiben, von denen Rinde, Nadeln und Samen sehr giftig sind, werden auf zwölf Stationen dargestellt. Der Weg tangiert tatsächlich beinahe alle Bereiche Rhöner Kultur und Natur: Vom sozialen Aspekt „Arm und Reich“ wird übergeleitet zu den nährstoffarmen Kalkmagerrasen mit ihrem Artenreichtum, die der Wanderweg durchläuft, bevor er in den Wald abzweigt. Der Kalkstein-Untergrund wird entlang der Strecke an mehreren Aufschlüssen sichtbar und die Entwicklung der Forstwirtschaft anhand des Beispiels Hoch- und Niederwald erläutert.

Salzschmuggel, wegen dem der Rhönpaulus verhaftet wurde, rückt die frühere Kleinstaaterei mit ihren zahlreichen, oft wechselnden Grenzen in den Blick. Auch Waldtiere, wie die scheue Wildkatze, stellt der Pfad vor. Überdies tragen Skulpturen von Rhöner Holzbildhauern und Mitmach-Elemente wie ein interaktiver „Räubersprachkurs“ oder eine Schatzsuche dazu bei, den Spaziergang zu einem echten Erlebnis für Jung und Alt zu gestalten. Die Strecke durch eines der ältesten Naturschutzgebiete Thüringens gehört daher auch zu den neuen Familienwanderwegen in der Rhön.

 

Länge: von Dermbach aus 7 Kilometer, von Glattbach 2 Kilometer (jeweils die einfache Strecke); der Rückweg erfolgt auf derselben Strecke den Neuberg wieder hinunter

Voraussetzungen: mittlerer Schwierigkeitsgrad, 170 Höhenmeter auf befestigten Wald- und Feldwegen, abgesehen von den letzten 100 Metern zur Rhönpaulus-Höhle, zu der ein schmaler Pfad führt, ist der Weg bedingt für Rollstuhlfahrer und Kinderwagen geeignet .

Beschilderung: Markierung mit einem Abbild des Rhönpaulus; ab Glattbach verläuft der Weg deckungsgleich mit dem „Hochrhöner“.

Publikation: Den Flyer zum Weg erhalten Sie im Heimatmuseum Dermbach, der Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats in Zella, dem Hotel „Zur Grünen Kutte“ in Bernshausen und den Forstämtern in Kaltennordheim und Bad Salzungen