Nestbauer zeigen ihr Können: Besonderes Schauspiel in den Baumkronen
Frühlingszeit ist Nistzeit. Das können auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön beobachten: Vor ihren Büroräumen im Managementzentrum Oberelsbach hat es sich in diesem Jahr ein Elster-Paar gemütlich gemacht. Aber nicht nur die Elstern bauen gerade ihr Nest. Auch viele andere Vogelarten sind momentan auf Partnersuche, beim Nestbau oder beginnen mit der Eiablage. Auch ihr könnt in dieser besonderen Zeit das wunderbare Schauspiel der heimischen Vögel genießen, wenn ihr die Baumkronen und Hecken in der Nähe besonders beobachtet.
Seit ungefähr vier Wochen kann man in Oberelsbach beobachten, wie die beiden Elstern emsig ihr Nest bauen. Dabei fliegen sie immer wieder los, um Baumaterial in Form von kleinen Zweigen, Wurzeln oder Erde zu sammeln und dann in der zukünftigen Brutstätte zu verbauen. Die Erde und die feinen Zweige werden für die Nistmulde verwendet, die später von größeren sperrigeren Ästen zum Schutz umgeben sein wird. Typischerweise wird das Nest von oben mit einer Haube abgedeckt und besitzt einen oder zwei Seiteneingänge. Obwohl das Nest von außen sehr wild und instabil aussieht, ist es im Inneren sehr ordentlich und fein verzweigt.
Ungefähr Mitte April beginnt das Weibchen mit der Eiablage. Hierzu legt sie jeden Tag ein Ei; die Gelegegröße kann zwischen vier und elf Eier betragen. In der Regel ist es so, dass in der folgenden Zeit das Weibchen die Aufgabe des Brütens übernimmt und das Männchen für die Verpflegung des Weibchens und für das Bewachen des Nestes zuständig ist. Circa 20 Tage nach Legen des Eies schlüpfen die Jungen. Diese verlassen etwa 25 Tage nach dem Schlüpfen das gemütliche Nest. Obwohl sie zunächst noch etwas unbeholfen sind, können sie bereits nach einer Woche fast so gut fliegen wie ihre Eltern.