Tomaten in den Garten!

Zum Vorziehen von Pflanzen fürs Freiland ist genau jetzt der richtige Zeitpunkt. Lasst uns zusammen die Balkon- und Gartensaison starten.

Janina Goldbach und Julia Rösch von der Bayerischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön arbeiten gerade am Projekt „Nützliche Vielfalt: Biodiversität auf dem Acker und im Garten“. Bei den Recherchen zur Nutzpflanzenvielfalt sind sie auf das Hausgarten-Tomaten-Züchtungsprojekt HATO von Dreschflegel e.V. gestoßen. Viele Gärtnerinnen und Gärtner entwickeln gemeinsam Tomatensorten weiter, statt die Züchtung nur den Saatgutfirmen zu überlassen.

Begonnen hat das Projekt 2011: Auf einen Aufruf hin bekam Dreschflegel e.V. neben 60 weiteren Sorten eine „Rhöntomate“ geschickt. Alle Sorten wurden getestet, gekreuzt und vermehrt – und gehen nun wieder in die Hausgärten, zum Anbau und zur Selektion der besten Pflanzen. "Und da sind wir nun dabei: Die Nachkommen der Rhöntomate wollen wir im Rhöner Klima von 2020 anbauen und sind gespannt, was daraus wird", erklären Julia Rösch und Janina Goldbach.

Mitmachen

Ihr wollt auch dabei sein? Hier berichten Julia und Janina, wenn es etwas Neues von den Tomaten gibt.
Noch spannender ist aber das Selber-Gärtnern:

  • Besorgt euch Saatgut im Lebensmittelladen
  • In kleinen Töpfchen (es reichen auch Eierkartons) kommt Erde, fein gekrümelt oder extra Anzuchterde
  • Ein Tomatensamen pro Töpfchen kommt ca. 0,5 cm unter die Erde.
  • Erde gut feucht halten – das geht am besten in einem Mini-Gewächshaus (siehe Foto) für die Fensterbank.
  • Sobald die Pflanze gekeimt hat, mag sie es warm und sonnig – Südfensterbretter sind dafür gut geeignet.

Redensarten rund um die Tomate

"Hast du Tomaten auf den Augen?!" Diese Redewendung hat jeder irgendwo schon einmal gehört. Nicht unbedingt nett ist es auch, jemanden als treulose oder faule Tomate zu bezeichnen. Doch was bedeutet das eigentlich genau? 

    Diese Redewendung bedeutet, dass man etwas nicht bemerkt oder nicht sieht. Natürlich würde das mit Kartoffeln oder Äpfeln auf den Augen auch nicht besser funktionieren. Trotzdem passen die Tomaten am besten zu dem Spruch: Denn ähnlich rot wie Tomaten sehen unsere Augen manchmal aus, wenn wir müde oder verschlafen sind. Dann sind wir nicht sehr aufmerksam und bemerken viele Dinge um uns herum nicht.

      Wenn jemand als „treulose Tomate“ bezeichnet wird, ist damit gemeint, dass man sich nicht auf ihn verlassen kann. Man sagt es zum Beispiel, wenn jemand ein Versprechen nicht gehalten hat. Aber warum ist er dann ausgerechnet eine treulose Tomate? Hier gibt es viele Theorien. Die Redewendung könnte daher kommen, dass der Anbau von Tomaten früher nicht ganz so einfach war wie heute. Vor allem in den kühlen Regionen kam es vor, dass die Ernte schlecht ausfiel. Die Tomaten sind nicht gut gewachsen. Man konnte sich also nicht auf eine gute Ernte verlassen.

        Wie es das Wort faul schon sagt, ist eine faule Tomate ist jemand, der sich nicht besonders anstrengt. Er ist also nicht wirklich zu gebrauchen, genauso wenig wie verfaulte Tomaten.