Pflegezone

Die Pflegezonen (zusammen mit den Kernzonen mindstens 20 % der Fläche) werden vom Menschen umsichtig genutzt. Zum Beispiel für ökologisch orientierte Land- und Forstwirtschaft, Landschaftspflege, Maßnahmen zur Umweltbildung oder naturschonenden Tourismus.

Viele naturnahe Wälder aber zu allererst artenreiche Wiesen und Weiden der Rhön gehören zu den Pflegezonen. Vor allem in den Hoch- bzw. Hanglagen war die frühere (nicht technisierte) landwirtschaftliche Nutzung beschwerlich. Späte (Hand-)Mahd, aber auch Beweidung mit verschiedenen Nutztierarten (z. B. auch Huteweiden unter alten Buchen) waren alltäglich. Wanderschäfer trieben den gesamten Sommer auf sogenannten Triften Herden über die Hochlagen der Rhön. Weideabtriebe werden auch heute noch im bayerischen Ginolfs bzw. thüringischen Oberkatz im Herbst gefeiert und sind Zeugen dieser landwirtschaftlichen Geschichte der Rhön.

Diese historische Bewirtschaftungsform ist Ursprung der großen Artenvielfalt im Rhöner Grünland und bedarf gezielter extensiver Landschaftspflege, u. a. der Förderung der Wanderschäferei oder Bekämpfung von invasiven Neophyten wie beispielsweise der Lupine, die andere Arten verdrängt. Ohne diese professionelle Zusammenarbeit von Naturschutzbehörden, Landschaftspflegeverbänden und Landwirten würde die Rhön verbuschen oder sogar verwalden, verschiedene Lebensräume und naturraumtypische Tier- und Pflanzenarten verschwinden.

Für Besucher zeigt sich besonders im Juni das beeindruckende Naturschauspiel - ein Blütenmeer an selten Pflanzenarten wie die Trollblume oder Teufelskralle. Wo immer möglich, sind die Pflegezonen so angeordnet, dass sie gleich einem Schutzschild als Puffer kleinere Kernzonen dienen.