Kernzone Klosterwald
Die Kernzone Klosterwald befindet sich im Gipfelbereich des „Gotteskopfes“ nördlich von Hümpfershausen, einem kleinen Ortsteil der Stadt Wasungen. Angesichts der vielen Basaltblöcke wurde das Gebiet lange vor der Ausweisung als Kernzone im Jahr 2006 nur wenig bewirtschaftet. Dadurch entwickelte sich ungestört ein struktur- und totholzreicher Wald mit Berg-Ahornen, Linden und Buchen.
Lebensgemeinschaften
Auf den 84 ha der Kernzone Klosterwald ist der Zwiebelzahnwurz-Buchenwald prägend. In den zum Teil über 145-jährigen Buchen-Altbeständen sind noch Bergahorn, Spitzahorn, Esche, Eiche, Bergulme, Linde und Hainbuche vertreten.
Die naturnahen Quellen im Klosterwald sind einwichtiger Lebensraum für den seltenen Alpenstrudelwurm (Crenobiaalpina) und die gefährdete Rhön-Quellschnecke (Bythinellacompressa), die nur in der Rhön und im Vogelsberg zu finden ist.
Tiere und Pflanzen
Im Frühjahr blühen in der Kernzone Klosterwald viele Pflanzen wie Waldmeister (Galiumodoratum), Bingelkraut (Mercurialisperennis), Buschwindröschen (Anemone nemoralis), Bärlauch (Alliumursinum) und Veilchen (Viola odorata). Fledermäuse finden in den alten und toten Bäumen einen sicheren Lebensraum. Studien haben gezeigt, dass hier zehn verschiedene Fledermausarten leben. Auch Spechte können in den alten Bäumen ihre Höhlen bauen, die dann von Meisen, Eichhörnchen und Fledermäusen nach genutzt werden.
Schutzwürdigkeit
Die Kernzone Klosterwald ist als natürlicher Lebensraum über die Thüringer Biosphärenreservatsverordnung Rhön (ThürBRVO Rhön (19.08.2024)) geschützt und trägt zur Biodiversität der Region bei. Hier lässt man Natur Natur sein und bietet insbesondere störungsempfindlichen Arten in naturnahen Laubwäldern einen wertvollen Rückzugsraum.
Kernzone Klosterwald (TH) | |
Größe [ha] | 84 |
Kernzone seit | 2006 |
weiterer Schutzstatus | Vogelschutzgebiet Thüringische Rhön |
FFH-Lebensraumtypen | Artenreiche Zahnwurz-Buchenwälder auf Basalt über Muschelkalk-Untergrund, repräsentatives Beispiel der Hochlagen-Buchenwälder der Rhön; Vorkommen subozeanisch-montane Arten wie Glanz-Kerbel |
Erlebbarkeit
Als Ausgangspunkt einer Wanderung zur Kernzone Klosterweg bietet sich der Sportplatz in Hümpfershausen an. Von hier aus startet der Rundwanderweg „Extratour Vorderrhönweg“. Auf der Höhe hält man sich rechts und gelangt auf dem lokalen Rhönwanderweg Nr. 1 direkt zur Kernzone Klosterwald (östlich des Weges). An dieser führt der Weg entlang weiter nach Roßdorf.
