Neuerarbeitung 2014 - 2017

Fast 20 Jahre nach der Erstellung des ersten Rahmenkonzeptes 1995 war nach der erfolgreichen Erweiterung am 12. Juni 2014 eine inhaltliche Überarbeitung gemeinsam mit den in der Rhön lebenden und arbeitenden Menschen und Akteuren notwendig. Von 2014-2017 nahmen daher unter Federführung der drei Verwaltungen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön mehr als 300 Akteure in einem beispielhaften Beteiligungsprozess an der Weiterentwicklung teil.

Zusammen wurden nachhaltige Antworten auf Fragestellungen zum demografischen Wandel, zur Integration/Migration, zum Klimawandel, zu Mobilitätsanforderungen oder zur Energiewende, zum Strukturwandel und zur Digitalisierung gefunden und  im neuen Rahmenkonzept niedergeschrieben. Gleichzeitig wurden neue Themen, wie z. B. Bildung  für nachhaltige Entwicklung, nachhaltige Produktion, Verarbeitung und Vermarktung sowie länderübergreifende Strukturen stärker in den Fokus genommen. 

Für die Mitarbeit bei der Erstellung des neuen Rahmenkonzepts möchten wir uns ausdrücklich bei allen beteiligten Akteuren und der Bevölkerung bedanken. Sie können bei Fragen zum Beteiligungsprozess Kontakt bei unseren drei Verwaltungen in Bayern, Hessen und Thüringen aufnehmen. 

Für die zielgerichtete Erarbeitung des neuen Rahmenkonzepts 2018 wurden 11 länderübergreifende Arbeitsgruppen konstituiert. Ergebnis dieses Beteiligungsprozesses mit Akteuren der Region war die gemeinsame Erstellung des ENTWURFS "Neues Rahmenkonzept" 2017 und feierliche Übergabe des neuen Rahmenkonzeptes am 16. Mai 2018 in Gersfeld an die drei Umweltminister(innen) aus Bayern, Hessen und Thüringen.

Zeitplan und Arbeitsgruppen

Mit dem Festakt zur erfolgreichen Evaluierung und Erweiterung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön und der damit verbundenen Auftaktveranstaltung zur Erstellung des neuen Rahmenkonzepts am 20. November 2014 in Bad Kissingen fiel der Startschuss zur Erarbeitungsphase. Grundphilosophie für die Formulierung der neuen Leitbilder, Ziele, Maßnahmen und Projektideen sowie der Etablierung von Strukturen und Kooperationen war die gemeinsame Erstellung des Konzeptentwurfs mit Akteurinnen und Akteuren der drei Bundesländer Bayern, Hessen und Thüringen. Arbeitsgruppen dienen hierbei in der Erarbeitungs - aber auch Umsetzungsphase als Kommunikationsplattformen zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Themenübergreifende Aspekte werden mit Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Arbeitsgruppen in handlungsfeldorientierten Workshops diskutiert.

Die Ergebnisse dieser Workshops und Arbeitsgruppensitzungen wurden in den Entwurf des neuen Rahmenkonzepts integriert. Hinzu kamen die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung via Online-Befragung und qualitativen Interviews. Nach der Entwurfserstellung wurde das Konzept in der Region und mit den Landesministerien abgestimmt. Nach dieser Überarbeitungsphase wurde das fertige Rahmenkonzept  öffentlich im Jahr 2018 am 16. Mai feierlich in der Stadthalle Gersfeld in der hessischen Rhön den drei Umwelminister(innen) übergeben.

In elf länderübergreifenden Arbeitsgruppen wurden fachspezifische und themenübergreifende Fragen diskutiert. Pro Kreis gab es zunächst eine konstituierende Sitzungen mit Informationen zum aktuellen Stand der nachhaltigen Entwicklung und der Formulierung erster Ziele. Schnittstellen in den Themen wurden gruppenübergreifend in einem handlungsfeldorientierten Workshop diskutiert und abgestimmt. In der letzten Arbeitsgruppenphase zur Erstellung des neuen Rahmenkonzeptes wurden Lücken bei der Stoffsammlung gefüllt und offene Diskussionspunkte zur Konsenslösung angesprochen. Im anschließend gemeinsam erstellten Entwurf des Rahmenkonzepts wurden Ziele, Leitbilder sowie Projektideen formuliert.

Entwurfserstellung und -abstimmung

Nach 2,5-jährigen, intensiven Arbeits- und Diskussionsprozess gab es vom 26. Juni bis 29. September 2017 die Möglichkeit, konkrete Anregungen zu den drei publizierten Bänden des Entwurfs "Neues Rahmenkonzept" zu formulieren. Der Entwurf war zuvor von den Mitarbeiter*innen der drei Verwaltungen und Trägervereine auf Basis der Arbeitsgruppensitzungen erstellt und mit den drei Umweltministerien abgestimmt worden.

Für eine hohe Akzeptanz und Realisierung waren Ihre Anregungen wichtig, deshalb wurde der Entwurf öffentlich ausgelegt und von vier Informationsveranstaltungen begleitet, in den viele Themen noch einmal diskutiert und erörtert wurden. Nicht nur die Träger öffentlicher Belange haben sich schriftlich mit vielen Gedanken eingebracht, auch interessierte Bürger(innen) vorwiegend aus der Rhön haben den Konzeptentwurf gelesen und Rückmeldungen gegeben. Die 115 eingegangenen Stellungnahmen zu den einzelnen Bänden wurden in länderübergreifenden Arbeitssitzungen von den Verwaltungen abgewogen und in einen finalen Entwurf eingearbeitet. Einzelne Stellungnahmen haben sich inhaltlich widersprochen, so dass keiner mitwirkenden Organisation oder Einzelperson der Anspruch gewährt werden konnte, dass Ihre Anregung 1:1 im Konzept integriert wurde. Die Widersprüche wurden so gut wie möglich in einer gemeinsamen Sitzung der ständigen Arbeitsgruppe der drei Umweltministerien und Verwaltungen vor Ort aufgelöst. Im Laufe des Überarbeitungsprozesses kamen außerdem noch neue Projektideen hinzu, so dass das finale Konzept mit 19  Leuchtturmprojekte, 19 Projekte, 11 Pilotprojekte und 17 Forschungsprojekte in Band III skizziert vorliegt.