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Biosphärenreservat Rhön
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Wie werden in der Rhön Ressourcen gespart? Podcast "Biosphäre Rhön"mit Spezialfolge zum Erdüberlastungstag

Ab Anfang Mai sind wir alle in Deutschland im Minus. Für den Rest des Jahres machen wir Schulden bei unserem Planeten. Denn schon nach dem ersten Quartal haben wir die natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die uns die Erde für das Jahr zur Verfügung stellen und wieder nachproduzieren kann. Diesen Zeitpunkt markiert der sogenannte Erdüberlastungstag. Welche Ideen und Projekte zur Ressourceneinsparung gibt es im länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservat Rhön?

Auf den Earth Overshoot Day, den Erdüberlastungstag, macht die Organisation Global Footprint Network mit Sitz in den USA und der Schweiz jedes Jahr mit einer Kampagne aufmerksam. Der Zeitpunkt des Earth Overshoot Day wird berechnet, indem die Menge der ökologischen Ressourcen, die die Erde im Jahr erzeugen kann, durch den ökologischen Fußabdruck, also den Ressourcen-Bedarf der Menschheit in diesem Jahr, dividiert und mit 365 multipliziert wird. Dass die Ressourcen der Erde den Bedarf der Erdbevölkerung nicht mehr decken kann, war laut der Berechnungen erstmals 1970 der Fall. Seitdem ist das Datum von Dezember immer früher gerutscht. Im Jahr 2022 wurde der Zeitpunkt für den 28. Juli berechnet. Deutschland stellt im weltweiten Vergleich einen traurigen Rekord auf: In den vergangenen Jahren war der Erdüberlastungstag in Deutschland bereits Anfang Mai erreicht. Gemessen an unserem aktuellen Lebensstil, bräuchten wir Deutschen pro Jahr drei Erden, um unseren Konsumbedarf zu decken. Weltweit liegt dieser Wert bei 1,7.

Übersichtskarte mit vorbildlichen Ideen und Projekten

Begleichen lassen sich die Schulden bei unserem Planeten nicht. Was also tun? Die Antwort liegt im Kleinen: in täglichen bewussten Entscheidungen, Ressourcen einzusparen. Hierzu gibt es im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zahlreiche Möglichkeiten. Um Verbraucherinnen und Verbrauchern einen Überblick zu verschafften, wollen die Verwaltungen des Biosphärenreservats eine Übersichtskarte auf der Webseite erstellen, die dauerhaft einsehbar und ständig erweiterbar ist.

Kommunen, Vereine, aber auch Privatpersonen können Initiativen und Projekte, die das Ziel der Ressourceneinsparung verfolgen, melden, die dann in die Karte eingetragen werden. Das können zum Beispiel Adressen von Repair-Cafés, Secondhand-Läden, Upcycling-Initiativen, Tauschbörsen und Gebrauchtwaren-Basare, die in festgelegtem Turnus regelmäßig stattfinden, Projekte zur Lebensmittelrettung, Baustoff-Recycling oder auch Carsharing-Initiativen sein.

Die Infos können per E-Mail zentral an poststelle.rhoen@nnl.thueringen.de gesendet werden.

Baustoff-Recycling und Lager für gebrauchte Möbel

Ein kommunales Beispiel aus der Rhön ist die Trommelsiebanlage der Stadt Kaltennordheim, die im Rahmen eines LEADER-Programms im Jahr 2020 gefördert wurde. Die mobile Anlage ist vielfältig einsetzbar und kann unter anderem Mutterboden, Bodenaushub sowie Holzhackschnitzel sieben. Die Stadt Kaltennordheim verleiht die Trommelsiebanalage an umliegende Gemeinden und Firmen und verwendet das recycelte Material für den land- und forstwirtschaftlichen Wegebau.

Wiederverwenden ist zum Thema Ressourceneinsparung und nachhaltiger Konsum ein gutes Stichwort. Gebrauchtem eine neue Verwendung zu geben, statt neu zu kaufen: Dieses Ziel verfolgt das Möbellager „SOFA“ in der Maxstraße in Bad Kissingen. SOFA (= SOzial und FAir) ist ein soziales Projekt des Vereins KIDRO – Niedrigschwellige Hilfen e.V. ohne Gewinnorientierung. Gut erhaltene gebrauchte Möbel werden an finanziell schwächer gestellte Familien oder Einzelpersonen abgegeben, die Möbelbezugsscheine vom Landratsamt oder Jobcenter Bad Kissingen erhalten haben. Aber auch alle, die auf der Suche nach Second-Hand-Mobiliar sind, oder diejenigen, die gut erhaltene Möbel spenden möchten, sind herzlich willkommen.

Podcast „Biosphäre Rhön“ geht weiter – Spezialfolge zum Erdüberlastungstag

Vorsitzender des Vereins KIDRO ist Christian Fenn, Gast in der neuen Folge des Podcasts „Biosphäre Rhön“. Der 49-jährige Sozialpädagoge ist seit 1998 als Streetworker tätig. Bei KIDRO kümmert er sich um Menschen, die illegale Drogen konsumieren. Neben der Drogenhilfe organisiert der Verein das Kissinger Integrationsprojekt (KIP), das Menschen bei der Reintegration in den Arbeitsmarkt unterstützt, die Wärmestube, ein soziales Café als Treffpunkt für Menschen jeden Alters aus allen sozialen Schichten – und das Möbellager SOFA. In einer Spezialfolge zum Erdüberlastungstag spricht Biosphären-Podcast-Gastgeberin Julia Rösch mit Christian Fenn über Hintergründe zum Erdüberlastungstag, über das Konzept hinter SOFA, unseren ökologischen Fußabdruck – und darüber, warum Gebrauchtwarenlager nicht die Welt retten, sie aber einen Schritt nachhaltiger gestalten können.

Die Podcast-Folge ist ab dem 27. April auf allen gängigen Streaming-Plattformen (Podcast Biosphäre Rhön) sowie auf unserer Webseite zu finden.

Kunststation Oepfershausen sucht Ideen für Gemeinschaftsausstellung – Einsendeschluss 5. Mai

Wenn Dinge nicht mehr funktionieren, die Mode sich ändert oder die Verpackung ihren Dienst getan hat, dann landet all das meist sofort im Abfall. Viele Dinge könnte man jedoch reparieren oder einer neuen Aufgabe zuführen. Ältere Generationen haben damit noch jede Menge Erfahrung. Für eine neue Gemeinschaftsausstellung sucht die Kunststation Oepfershausen Geschichten, wie Oma und Opa mit Alltagsgegenständen umgegangen sind und wie sie diese pflegten. Gesucht sind Ideen, wie man aus Altem durch Reparieren oder neu Zusammenfügen Neues machen kann.

Es können Ideen, Objekte, Geschichten und Beschreibungen oder Fotos abgegeben werden. Einsendeschluss ist der 5. Mai, die Vernissage findet am 12. Mai um 19 Uhr statt.

Kontakt: Kunststation Oepfershausen e. V., Blumenburg 9, 98634 Wasungen / OT Oepfershausen, Tel. (0369) 40 50 224, E-Mail: info@kunststation-oepfershausen.de

 

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