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Biosphärenreservat Rhön
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"Vernetzt fetzt!": MAB Jugendforum in Oberelsbach ein voller Erfolg

Unter dem Motto „nachhaltig leben und wirtschaften“ haben sich vom 6. bis 9. September 2019 junge Menschen aus ganz Deutschland und aus Österreich in der Umweltbildungsstätte in Oberelsbach getroffen. Beim ersten deutschsprachigen MAB Jugendforum haben die Teilnehmer – darunter auch junge Engagierte aus der Rhön – ihre Erfahrungen und Visionen nicht nur untereinander, sondern auch mit erfolgreichen Rhöner Betrieben ausgetauscht.

Freuten sich über die gelungene Veranstaltung: Die Teilnehmer*innen und ihre Betreuer, Michael Geier, Leiter der Bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön (Zweiter von rechts) und weiteren Ehrengästen, darunter Barbara Engels, Geschäftsführerin des deutschen MAB-Nationalkomitees (vorne Mitte), sowie (links daneben) Michael Heugel, Vorsitzender des MAB-Nationalkomitees, und Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb. Foto: Anna-Lena Bieneck
Unter den 27 Teilnehmern waren auch drei engagierte junge Menschen aus der Rhön (von links): Adrian Griebel (21) aus Wechterswinkel, Lorenz Pfeuffer (22) aus Münnerstadt sowie Miriam Völkel (25) aus Oberkotzau, Praktikantin in der Bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Mit dem Projekt „Jugend UNESCO“ gewann Lorenz Pfeuffer den zweiten Preis. Foto: Anna-Lena Bieneck
In einer Projektschmiede waren sechs kreative Konzepte entstanden. Foto: Anand Anders
Die Teilnehmer auf Exkursion mit Dr. Tobias Gerlach von der Bayerischen Verwaltung (links). Foto: Anand Anders


Wie gelingt regionale Wertschöpfung? Wie groß ist unser „ökologischer Fußabdruck“? Wie können Naturschutz und Landwirtschaft gemeinsam erfolgreich sein? Vier Tage lang haben die 27 Teilnehmer aus unterschiedlichen Biosphärenregionen – von Rügen über das Wattenmeer, den Thüringer Wald und die Rhön bis zu den Kärntner Nockbergen – ein vielseitiges und partizipativ ausgerichtetes Programm zum Thema „nachhaltig leben und wirtschaften in Biosphärenreservaten“ erlebt.

Auf der Tagesordnung standen zahlreiche Besuche bei Menschen vor Ort, die die nachhaltige Entwicklung der Region prägen, Workshops zu Fachthemen sowie Exkursionen zu landschaftlichen Highlights des Biosphärenreservats Rhön. Mitarbeiter der Bayerischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön sowie des Vereins Naturpark & Biosphärenreservat Bayerische Rhön hatten das Programm mitgestaltet.

Im Milchviehbetrieb von Arnold Büttner in Oberwaldbehrungen erfuhren die Jugendlichen, dass konventionelle Viehhaltung nicht gleich Massentierhaltung bedeutet. Thomas Lang von der Mälzerei Lang in Mellrichstadt und Andreas Seufert von „Paxbräu“ in Oberelsbach zeigten, unter welchen Voraussetzungen Tradition verbunden mit Innovation auf dem Land zum Erfolg führen kann. Bei weiteren Exkursionen besuchten die jungen Teilnehmer den Steffeshof und die Bio-Metzgerei Kleinheinz in Oberleichtersbach sowie das als „Bioenergiedorf“ ausgezeichnete Großbardorf.

Kreative Ergebnisse nach Projektschmiede

Am Sonntag fand das Forum dann seinen Höhepunkt. In einer Projektschmiede hatten die engagierten Jugendlichen ihre Erfahrungen aus den vergangenen beiden Tagen in konkrete Konzepte einfließen lassen. Ergebnis waren sechs kreativ dargestellte Projektideen, die die Teilnehmer am Sonntagabend nicht nur ihren Betreuern, sondern zahlreichen Ehrengästen präsentierten. Die feierliche Prämierung fand in Begleitung des Vorsitzenden des MAB-Nationalkomitees, Michael Heugel, weiterer Komiteemitglieder, von Peter Südbeck, Vorstandsvorsitzender von EUROPARC Deutschland e.V., und der Bürgermeisterin von Oberelsbach, Birgit Erb, statt.

Mit dem ersten Preis wurde das Projekt „Vernetzt fetzt!“ ausgezeichnet, das den kontinuierlichen persönlichen und digitalen Austausch junger Menschen aus verschiedenen Biosphärenreservaten vorsieht. „Ich freue mich schon auf erste Ergebnisse“, sagte Bürgermeisterin Birgit Erb, die die Patenschaft für das Projekt übernommen hatte. Der gemeinsame zweite Platz wurde für ein Konzept für mobile Bildungsangebote zum Thema Nachhaltigkeit sowie ein Projekt zur Information junger Engagierter über Mitmach-Angebote in Landschaften und Stätten mit UNESCO-Anerkennung vergeben. Michael Heugel zeigte sich begeistert von dem Engagement der Teilnehmer und der gelungenen Veranstaltung: „Für die Weiterentwicklung von Biosphärenreservaten ist die Perspektive von jungen Menschen überaus wertvoll. Die entwickelten Projektideen zeigen, dass die nächste Generation von Verantwortungsträgerinnen und -trägern große Stärken im Netzwerkdenken hat und enorme Kreativität einbringt.“

In Deutschland sind 16 Biosphärenreservate durch das UNESCO-Programm „Der Mensch und die Biosphäre“ (Man and the Biosphere, MAB) international anerkannt. Das MAB Jugendforum wurde von EUROPARC Deutschland e. V., dem Dachverband der Nationalparks, Naturparks, Biosphärenreservaten und Wildnisgebieten, anlässlich des 40-jährigen Bestehens von deutschen UNESCO-Biosphärenreservaten durchgeführt. Gefördert wurde die Vernetzungs- und Fortbildungsveranstaltung vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).

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