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Biosphärenreservat Rhön
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Umweltkommunikation, aber richtig: Vortrag als Video online zugänglich – nächster Vortrag am 30. Juni

Worauf zu achten ist, damit Umweltkommunikation auch bei dem oder der Empfänger/in ankommen kann, haben Katharina Thümer und Luisa von Seggern rund 90 interessierten Teilnehmenden in einem Online-Vortrag „Umweltkommunikation – aber richtig!“ in der Reihe „In der Rhön – für die Rhön“ vermittelt. Die beiden Psychologinnen referierten zu Grundlagen der Kommunikation und stellten ein psychologisches Modell zur Erklärung von Umweltverhalten vor. Die Aufzeichnung der Veranstaltung kann man sich ab sofort online anschauen.

Symbolfoto: Anna-Lena Bieneck

„Alles ist Kommunikation! Unsere Gestik, unsere Mimik, unser Erscheinungsbild unsere Tonlage. Es ist wichtig, dass wir uns dessen bewusst sind, weil all dies neben dem, was wir sagen, sehr großen Einfluss darauf hat, ob und wie das Gesagte beim Empfänger ankommt“, führte Katharina Thümer von der Bayerischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, die die Vortragsreihe veranstaltet, in den Abend ein. In Anlehnung an das prominente Modell der Kommunikation von Schulz v. Thun (2000) machte Thümer deutlich, wie wichtig klar und deutlich formulierte Nachrichten sind, um den EmpfängerInnen die „Entschlüsselung“ zu vereinfachen und so Missverständnisse zu minimieren. Anhand zahlreicher Beispiele erläuterte sie, wie etwa durch das Betonen von Gemeinsamkeiten oder die Verwendung von Ich-Botschaften anstelle von Du-Botschaften eine positive Beziehung zu den Gesprächspartnern hergestellt und so auch in konfliktbeladenen Situationen ein Zugang gefunden werden kann.

Aus dem „Psychologische Modell zur Erklärung umweltgerechten Alltagshandelns“ leitete Luisa von Seggern (Psychologists for future, Würzburg) weitere Empfehlungen für eine gelungene Kommunikation ab: So sei es wichtig, neben dem eigentlichen „Problemwissen“ unbedingt auch „Handlungs- und Wirksamkeitswissen“ zu vermitteln, um Hemmnissen in der Veränderung des eigenen Verhaltens hin zu einem umweltfreundlichen Verhalten entgegenzutreten. Werden konkrete Maßnahmen kommuniziert, könne es sinnvoll sein zu betonen, welche Arten von umweltfreundlichem Verhalten von Menschen einer den EmpfängerInnen nahestehenden sozialen Gruppe bereits umgesetzt werden, bzw. den regionalen oder besser noch lokalen Bezug herzustellen.

Emotionen waren ein weiterer Fokus des Abends: Das Hervorrufen von negativen Emotionen – zum Beispiel Angst vor Horrorszenarien in der Zukunft – resultiere beim Gegenüber oftmals in Bewältigungsstrategien wie Abwehr durch Verdrängung oder Bagatellisierung. Dagegen könne durch das Hervorrufen von positiven Emotionen – etwa durch die Betonung der Wirksamkeit kollektiven Handelns – Offenheit, Kreativität und Effizienz gefördert werden.

30. Juni: Von großen Bären und kleinen Wildschweinen

Der nächste Online-Vortrag der Reihe „In der Rhön – für die Rhön“ findet am Donnerstag, 30. Juni, von 19 Uhr bis 21.30 Uhr statt. Unter dem Motto „Von großen Bären und kleinen Wildschweinen“ geben Felix Papsch, Victoria Wunderle und Julia Tauer Einblicke in die Bildungsarbeit des Naturerlebniszentrums (NEZ) Rhön. NEZ-Mitarbeiter Felix Papsch stellt das im Jahr 2020 eröffnete NEZ und die dort stattfindende Bildungsforschung vor, die durch Abschlussarbeiten von Studierenden bereichert wird. So hat Victoria Wunderle, Lehramtsstudentin an der Universität Würzburg, den Einfluss von Sternenführungen auf die Naturverbundenheit und die Einstellungen zum Schutz der Nacht untersucht. Julia Tauer, Studentin im Bereich Biodiversität & Umweltbildung an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, präsentiert ihre Ergebnisse zum Einfluss eines Bildungsangebots für Grundschulkinder im Wild-Park Klaushof auf den Umgang mit tierischen Produkten.

Der kostenfreie Vortrag findet auf der Online-Plattform Edudip statt. Nach der Anmeldung erhalten die Teilnehmenden ihren persönlichen Zugangslink. 

Zur Anmeldung: https://next.edudip.com/de/webinar/das-naturerlebniszentrum-rhon-und-seine-angewandten-forschungs-und-entwicklungsarbeiten-fur-die-bildung/1680298 

29. September: Seltene Schmetterlinge und die letzten „Hexen“ der Rhön

Seltene Schmetterlinge der Rhöner Kalkmagerrasen bringen Benno von Blanckenhagen und Janina Ebert den Teilnehmenden am Donnerstag, 29. September, von 19.30 bis 21 Uhr, näher. Die Rhön ist bekannt für ihre Vielgestaltigkeit: Bergwälder, Berg-Mähwiesen und Borstgrasrasen gehören ebenso zu den herausragenden Lebensräumen wie auch Moore und Kalkmagerrasen. Die Qualität der Biotope, ihre Größe und Vernetzung machen die Rhön zu einem Hotspot der biologischen Vielfalt, so auch für Schmetterlinge. Bedingt durch Biotopverluste, die Intensivierung der Landwirtschaft und den Klimawandel ist die Vielfalt der Tagfalter auch hier gefährdet. Besonders betroffen sind hochspezialisierte Falter wie die vom Aussterben bedrohte „Berghexe“ (Chazara briseis), die am thüringischen Gebaberg ihr deutschlandweit größtes Vorkommen hat. Benno von Blanckenhagen (Büro für ökologische Gutachten Marburg) unterstützt seit vielen Jahren das Monitoring der Tagfalter im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Janina Ebert (Institut für Landschaftsökologie und Ressourcenmanagement der Universität Gießen) hat sich im Rahmen einer Studie der Frage gewidmet, wie der rückläufige Berghexen-Bestand langfristig erhalten werden kann.

Der kostenfreie Vortrag findet auf der Online-Plattform Edudip statt. Nach der Anmeldung erhalten die Teilnehmenden ihren persönlichen Zugangslink. 

Zur Anmeldung: https://next.edudip.com/de/webinar/die-berghexe-und-das-tag-und-nachtfalter-monitoring-auf-kalkmagerrasen-in-der-rhon/1680314