Zum Hauptinhalt springen
Biosphärenreservat Rhön
mensch, natur, einklang,

Startschuss für einen neuen Entdeckerpfad von Herpf und Stepfershausen zur Hohen Geba

Abenteurer aufgepasst: Bis Ende 2025 soll ein neuer Entdeckerpfad rund um die Hohe Geba entstehen. Vertreter des Fremdenverkehrsvereins Geba e. V. dürfen sich über die Förderzusage seitens des Thüringer Umweltministeriums in Höhe von 138.072,00 Euro freuen. Dies entspricht einer 90-prozentigen Förderung der Gesamtkosten. Die Förderung ist Teil der „Investiven Projekte zur nachhaltigen Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (Thüringer Teil)“ und wird bis zur finalen Projektumsetzung eng von der Thüringer Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats begleitet.

Scheckübergabe für den neuen Entdeckerpfad zwischen Herpf, Träbes, Stepfershau-sen und Geba – v. l. Fabian Giesder (Bürgermeister Stadt Meiningen), Christoph Friedrich (Bürgermeister Einheitsgemeinde Rhönblick), Ulrike Schade (Dienststellenleiterin Thüringer Verwaltung UNESCO-Biosphärenreservat Rhön) und Jens Töpfer (Ortsteilsbürgermeister Ste-pfershausen) / Foto: Enrico Back

Kurz vor Weihnachten trafen sich Ulrike Schade (Dienststellenleiterin der Thüringer Biosphärenreservatsverwaltung Rhön), Fabian Giesder (Bürgermeister Stadt Meiningen), Jens Töpfer (Ortsteilbürgermeister Stepfershausen) und Christoph Friedrich (Bürgermeister Einheitsgemeinde Rhönblick) in der Träbeser Bauernstube, um die ersten Informationen des geplanten Entdeckerpfads zu besprechen. Mit seinem Antrag hatte der Fremdenverkehrsverein Geba e. V. beim Projektaufruf „Investive Projekte zur nachhaltigen Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön (Thüringer Teil)“ im Mai 2023 einen gebietsübergreifenden Kooperationsantrag von verschiedenen Ortsteilen der Gemeinde Rhönblick und Stadt Meiningen vorgelegt. 

Besonderes Naturerlebnis

Der geplante Entdeckerpfad zwischen Herpf, Träbes, Geba und Stepfershausen (möglicher Rundwanderweg von 16,3 km) soll ein besonderes Naturerlebnis mit Informationen zur geologischen Entstehung der Region und den weiteren Themen Klima und Klimaschutz sowie Erhaltung der einzigartigen Trockenrasen und dem Schutz der Nacht bieten. Hierzu wurde vom Projektträger ein Streckenverlauf gewählt, bei dem die Gäste gezielt ihre Reise an einer Stelle im Tal, dem Meininger Ortsteil Herpf, in das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön starten können. Hier soll der Entdeckerpfad im Buntsandstein beginnen und zunächst durch den Muschelkalk bis auf das Basaltplateau der Hohen Geba führen, auf der die natürliche Nachtlandschaft im Sternenpark Rhön auch mittels des neu errichteten SkyPoles beobachtet werden kann. Wichtig im umweltverträglichen Besucherlenkungskonzept des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön ist auch die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln, die in Herpf durch die regelmäßig verkehrende Buslinie aus Meiningen gegeben ist. So können Gäste auch ohne Auto die Thüringer Rhön entdecken. Über einen möglichen „Hohe-Geba-Bus“, der Wanderer nach der Hälfte des Weges wieder vom Berg hinunterbringt, wurde angeregt diskutiert.

Schutz der atemberaubenden Tier- und Pflanzenwelt

„Die thematische und übergreifende Konzeption des Entdeckerpfades hat dem Thüringer Umweltministerium und dem Beirat des Rhönforums e. V. bei der Auswahl besonders gefallen“, so Ulrike Schade, Dienststellenleiterin der Thüringer Biosphärenreservatsverwaltung Rhön, da es keine verschiedenen Projekte der einzelnen Gemeinden sind, sondern ein abgestimmtes Kooperationsprojekt. Das Projekt steigert nicht nur die Attraktivität des Ausflugsgebiets, sondern legt auch einen Fokus auf die Ziele des UNESCO-Biosphärenreservats – nämlich dem Schutz der atemberaubenden Tier- und Pflanzenwelt der Rhön. „Im Sinne einer umweltgerechten Besucherlenkung ist die minimalste Beeinflussung der Naturräume zu gewährleisten“, merkt Frau Schade an. 

Stärkung der regionalen Wertschöpfung

„Dank dieser großzügigen Förderung ist es uns möglich, ein weiteres Puzzleteil zur naturnahen Entwicklung der Geba umzusetzen, was den Menschen und insbesondere Familien die Vorzüge unserer Heimat in der Natur und kulinarisch noch besser erlebbar macht“, zeigt sich Meiningens Bürgermeister Fabian Giesder dankbar.  Auch Christoph Friedrich, Bürgermeister der Einheitsgemeinde Rhönblick, lobt das neue Vorhaben: "Das Projekt dient der Umsetzung der neuen Tourismusstrategie des Rhönforums als perfekter Tag, bezieht direkt Gastronomie sowie die örtlichen Bäcker und Metzger mit ein und soll Touristen wie Einheimischen ein tolles Wandererlebnis bieten.“  

Auch die Regelschule Bettenhausen und die Grundschule Herpf sollen bei der Mitgestaltung der Lern- und Infotafeln am Entdeckerpfad involviert werden. Durch die Einbindung der ansässigen Gastronomie und Dorfläden soll zudem die regionale Wertschöpfung gestärkt werden. Als Modellprojekt für die Region soll im Rahmen des Projektes auch eine audiovisuelle Digitalisierung (Audioguide) erfolgen, die allen Besucherinnen und Besuchern auf moderne, abwechslungsreiche Art spannende Informationen zur Rhöner Landschaft, Lebensräumen, Kultur und Geschichte vermittelt. Die Pflege der Wege übernimmt der Fremdenverkehrsverein Geba e. V.

Hintergrund

Das dritte Jahr in Folge fördert das Thüringer Umweltministerium „Investive Projekte zur nachhaltigen Regionalentwicklung in den Nationalen Naturlandschaften Thüringens“. Hierzu zählt der Thüringer Teil des länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. In den Jahren 2021-2023 erhielten bereits 65 Projekte eine Förderzusage. 21 dieser Projekte wurden erst im Projektaufruf 2023 neu beantragt und werden in diesem Jahr (spätestens bis 2025) umgesetzt. Insgesamt fließen somit ca. 2,1 Millionen Euro in die Region.