Tiere streicheln beim Wildpark Gersfeld, Weidenarmbänder basteln oder Nistkästen bauen mit den Junior RangerInnen, Holz zersägen beim Forstamt Hofbieber, Malen mit Pflanzenfarben, Spazierengehen mit den Rhön-Lamas, Köstlichkeiten der Rhöner Direktvermarkterinnen und Direktvermarkter genießen – und natürlich Rotmilan, Rhönquellschnecke, Edelkrebs, Wildkatze und die Biosphäre kennenlernen: Der Obst- und der Hofgarten des Schlossgeländes hatten sich drei Tage lang in ein riesengroßes Biosphärencamp verwandelt. In insgesamt 70 Pagoden präsentierten sich Partner aus Gastronomie, Landwirtschaft, Tourismus, Umweltbildung und Naturschutz.
Monatelang hatten die Planungen und die Koordination gedauert, die wegen Corona mehrfach verschoben und angepasst werden mussten. Auch der Aufbau in der vergangenen Woche kostete einige Tage Zeit und Kraft. Die Verwaltungsstelle präsentierte ihre Themen und Projekte in zwei großen Tipis, einer neuen mobilen Ausstellung zum LIFE-Projekt „Rhöner Bergwiesen“ und einem Infostand der Zertifizierten Natur- und LandschaftsführerInnen. Zusätzlich hatten die Mitarbeiter des Naturparks Hessische Rhön mit Sitzgruppen, einer Wellenliege, Wanderschildern und Infotafeln einen Rhöner Wander-Rastplatz auf das Fasanerie-Gelände geholt, und in einer Pagode des VNLR erfuhren Interessierte unter anderem Näheres über das Erfolgsprojekt RhönWollets.
Ergänzend zu den Pagoden und Zelten mit zahlreichen Info-, Erlebnis- und Mitmachangeboten gab es jeden Tag ein buntes Programm auf der Biosphären-Bühne. So konnte in einer Live-Kochshow täglich ein anderes Rezept aus dem Rhönschaf-Genießerkochbuch probiert werden, die Junior Rangerinnen und Ranger stellten sich und ihre Aktionen vor, und unter dem Motto „Wo Gutes direkt von hier kommt“ erzählten Direktvermarkterinnen und -vermarkter von ihren Betrieben und aktuellen Herausforderungen. Weitere Programmpunkte waren eine tägliche Talkrunde "Wertschöpfung im Tourismus" und, als besonderes Highlight, der erste Anschnitt des neuen Rhöner Biosphären-Schinkens durch Landrat Bernd Woide mit Unterstützung auch aus den fränkischen und thüringischen Nachbarlandkreisen. Der Schinken konnte vor Ort erstmals probiert werden, bevor er am Ostheimer Wurstmarkt (8. und 9. Oktober) offiziell von allen beteiligten Metzgern in Umlauf gebracht wird.
Am Festwochenende, das bereits am Donnerstag mit einer Feier für geladene Gäste begonnen hatte, waren alle 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung und des VNLR im Einsatz. Hinzu kamen zahlreiche Ehrenamtliche, die die Biosphäre und ihre Projekte seit Jahren unterstützen. All die Anstrengungen, die besonders für das vierköpfige Kernteam von Verwaltung und VNLR ein Kraftakt waren, haben sich angesichts der überwältigenden Besucherzahlen, des tollen Wetters und des reibungslosen Ablaufs gelohnt. „Wir sind begeistert von dem, was der Landkreis Fulda – und unser Fachdienst Biosphärenreservat als Teil der Kreisverwaltung – gemeinsam mit den Partnern auf die Beine stellen konnte. Wir bedanken uns bei allen, die ihren Beitrag zu diesem unvergesslichen Fest geleistet haben", sagt Torsten Raab, Leiter der Hessischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. „Es ist gelungen, die Vielfalt der Rhön in all ihren Facetten zu präsentieren.“