„Der neue Bücherschrank ist ein tolles nachhaltiges Projekt, dass die Ziele des Biosphärenreservats widerspiegelt, denn es regt zum Lesen und Miteinander an, spart Ressourcen und ist kostenfrei für alle Interessierten“, so Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Einen musikalischen Einstieg des gemeinsamen sommerlichen Vormittags boten die Vorschulkinder des DRK Kindergartens „St. Maria“ aus Geisa. Manuela Henkel, Bürgermeisterin von Geisa bedankte sich und betonte: „Lesen ist ein Wunder und etwas ganz Wunderbares fürs Leben. Lasst dieses Wunder jeden Tag auf euch wirken“. Auch Vertreter der beteiligten Firmen, des Bauhofes und des Bauamtes der Stadtverwaltung waren vor Ort.
Ein Treffpunkt für alle Generationen
Der neue Bücherschrank aus Holz, errichtet von der Firma Herrmann Massivholzhaus aus Geisa ist mehr als nur eine Quelle des Lesespaßes – er ist ein Treffpunkt für Menschen jeden Alters. Zudem ziert der Schriftzug „Lesen ist ein großes Wunder“ von Marie von Ebner Eschenbach die Rückseite des Schranks. Produziert wurde dieser von Ben Gogler (Firma Willsau) aus Geisa.
Nachhaltigkeit mit moderner Technik
Der Bücherschrank ist nicht nur ein Symbol für nachhaltiges Handeln, sondern auch technisch auf dem neuesten Stand: Eine integrierte Solaranlage und eine sternenparkkonforme Beleuchtung sorgen dafür, dass der Schrank auch in den Abendstunden gut sichtbar ist. Zudem können im „Hüttchen“ elektronische Geräte aufgeladen werden, was die Nutzung noch praktischer macht. Damit dies auch so bleibt übernimmt Susanne Ziesch aus Geisa die Patenschaft und kümmert sich zukünftig um die Pflege und Instandhaltung. In den Regalen des Bücherhauses finden Besucherinnen und Besucher künftig ansprechend illustrierte Kinderbücher, spannende Krimis, Romane, Sachbücher und vieles mehr. Wer Bücher abgeben will, kann diese in die Regale des Bücherhauses einreihen oder bei der Stadtverwaltung Geisa abgeben.
Teilen statt Wegwerfen: Nachhaltigkeit im Fokus
Mit dem Bücherschrank wird ein wichtiges Zeichen für nachhaltiges Handeln gesetzt. Denn Bücher zu tauschen bedeutet Papier, Wasser, Farbe und weitere Produktionskosten zu sparen – ein wichtiger Beitrag zum Ressourcen- und Klimaschutz. Die finanzielle Aufwendung für das Projekt belief sich auf insgesamt 12.800 Euro. Dieses Projekt ist Teil einer umfassenden Initiative des Thüringer Umweltministeriums zur nachhaltigen Entwicklung in den Nationalen Naturlandschaften Thüringens. Seit 2021 wurden bereits 65 investive Projekte im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön mit insgesamt rund 2,2 Millionen Euro gefördert. Weitere Projekte zur Stärkung und nachhaltigen Entwicklung der Region sind in den kommenden Jahren geplant.
Bildung und Lesekultur fördern
Im Rahmen der Einweihung bedankte sich Ulrike Schade für die sehr gute Zusammenarbeit mit der Stadt Geisa und hatte eine besondere Überraschung für die Kinder im Gepäck: Sie las aus einem ihrer Lieblingsbücher aus ihrer Kindheit – „Die kleine Biene Nimmersatt“ – vor. Die Geschichte handelt von einer kleinen, immer hungrigen Biene, die viele Abenteuer erlebt und dabei lernt, was wahre Freundschaft bedeutet. Die Kinder lauschten gespannt der lehrreichen und zugleich unterhaltsamen Geschichte.