Pressemitteilung des TMUEN
„Der Naturschutz hat viele starke Partner: Gemeinden, die Nistplätze für Störche angelegen, Vereine, die Bergwiese mähen, Landwirte, die orchideenreiche Kalkflachmoor erhalten. Für Naturschutz und Landschaftspflege brauchen wir diese Partner vor Ort und wollen sie auch stärker unterstützen, für mehr Natur in Thüringen“, sagt Umweltministerin Anja Siegesmund.
Magerrasen, Streuobstwiesen, Nisthilfen
Bei den Naturschutzprojekten sind Förderungen unter anderem für den Erhalt wertvoller Magerrasen-Flächen, die Sanierung von Streuobstwiesen, die Neuanlage oder die Entschlammung von Kleingewässern, die Anpflanzung von Hecken und Baumreihen oder die Anlage von insektenfreundlichen Blühflächen möglich. Auch spezifische Artenschutzmaßnahmen, wie der Umbau eines ehemaligen Trafohäuschens zum Artenschutzturm oder das Aufstellen von Nisthilfen für den Weißstorch werden unterstützt.
Die Richtlinie
Die Richtlinie „Förderung von Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege in Thüringen (NALAP)“ existiert in Thüringen seit 1992 und wurde seitdem mehrfach überarbeitet. Sie gliedert sich in die Teile Vertragsnaturschutz, Amphibienschutz und Naturschutzprojekte. Die Richtlinie richtet sich an Private, Verbände und Vereine sowie an Kommunen. Die Anträge sind über die unteren Naturschutzbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte beim Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN) einzureichen. Für Naturschutzprojekte und Teile des Vertragsnaturschutzes steht NALAP auch Landwirten offen. Im Jahr 2019 wurden etwa 2 Millionen Euro an Fördermitteln ausgereicht. Ansprechpartner sind die unteren Naturschutzbehörden der Landkreise und kreisfreien Städte.
Im Vertragsnaturschutz ergänzt NALAP inhaltlich das Thüringer Kulturlandschaftsprogramm (KULAP), das die naturschutzkonforme Bewirtschaftung von Acker- und Grünlandflächen durch Landwirte abdeckt. Im Fokus von NALAP stehen dagegen Naturschutzflächen, die aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit nicht mehr landwirtschaftlich genutzt werden, aber einer regelmäßigen Pflege bedürfen. Hierzu gehören beispielsweise Moor- und Heideflächen oder sehr steile Trockenhänge.