Das „weltwärts“-Programm wurde 2008 vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) ins Leben gerufen. Der entwicklungspolitische Freiwilligendienst richtet sich an junge Menschen aus Deutschland, die sich in einem Land Asiens, Afrikas, Lateinamerikas, Ozeaniens oder Osteuropas engagieren möchten. Zur Vorbereitung des in diesem Jahr startenden Einsatzes trafen sich „weltwärts“-Freiwillige in der Umweltbildungsstätte Oberelsbach. Unter dem Thema „Ziele und Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung“ gab Lisa Knur, Forschungskoordinatorin bei der Bayerischen Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Einblick in das MAB-Programm der UNESCO sowie in die Aufgaben, Ziele und Besonderheiten von Großschutzgebieten und der beiden Biosphärenreservate Rhön und Asháninka-Yánesha (BIOAY) in Peru. Diese hatten im Mai eine Partnerschaft zum Thema nachhaltige Landnutzung unterzeichnet.
Ein Teil der Freiwilligen wird nach Indien reisen, für die meisten geht es aber nach Peru. Fünf von ihnen werden im Partnerreservat BIOAY eingesetzt. Im Rahmen der Partnerschaft hatte die Bayerische Verwaltung daran mitgewirkt, dass auch zwei Rhönerinnen für die Projektstellen von „weltwärts“ im BIOAY gefunden und vermittelt werden konnten. Sie reisen Mitte Oktober nach Peru und waren nun zum Vorbereitungsseminar in Oberelsbach dabei, das die Bayerische Verwaltung für die Entsendeorganisationen Ecoselva organisiert hatte. Ecoselva plant „weltweit“-Einsätze in den Partnerländern, betreut die Freiwilligen vor Ort und bereitet sie auf ihren Auslandsaufenthalt vor. Zudem werden Freiwillige aus Peru und Indien nach Deutschland vermittelt – einige waren am Seminartag in der Rhön dabei, darunter auch ein Freiwilliger aus dem BIOAY.
Nach der theoretischen Einführung lernten die Teilnehmenden die Rhöner Kulturlandschaft kennen. Bei einer Exkursion in die Kernzone „Steinkopf“ im Naturschutzgebiet Lange Rhön ging es unter anderem um Unterschiede von Rhöner Wäldern und Urwäldern in den Tropen, die Folgen von Abholzung sowie um die problematischen Auswirkungen von Monokulturen auf die Struktur- und Artenvielfalt.