Pressemitteilung des Landkreises Rhön-Grabfeld
In den vergangenen Monaten hatten sich in der besonders geschützten Hochrhön unerlaubte Aktivitäten wie wildes Zelten, Falschparken, Müllablagerungen oder das Betreten gesperrter Flächen gehäuft – eine Entwicklung, auf die die Behörden mit dem Aktionstag reagierten.
Für neugierige Blicke sorgte bereits ab 10 Uhr der aufgebaute Info-Pavillon an der Schornhecke. Unter anderem mit Roll-ups, Broschüren und Kartenmaterial über Ausflugsziele, geschützte Arten und Lebensräume sowie die Verordnung des Naturschutzgebiets „Lange Rhön“ informierten hier Ranger und Polizei gemeinsam. Kinder waren besonders von der Tierwelt der Rhön fasziniert, die hier vorgestellt – und teilweise sogar berührt – werden konnte. „So verstehen bereits die Kleinsten, wie einzigartig und schützenswert die Natur unserer Rhön ist“, erklärt Dr. Tobias Birkwald von der bayerischen Biosphärenverwaltung.
Die Schornhecke war auch der Startpunkt für die gemeinsamen Streifen von Rangerinnen und Rangern mit der Polizei. Von hier aus verteilten sich die gemischten Teams über die gesamte Hochrhön. Auch eine Motorradstreife der Verkehrspolizeidirektion Schweinfurt-Werneck war zeitweise vor Ort.
Bei bestem Ausflugswetter suchten viele Wanderer und Naturfreunde das Gespräch. Das Interesse an Themen wie Wegegebot, Leinenpflicht, dem Verbot von Lagerfeuern und Drohneneinsätzen war groß. „Viele Menschen haben ein echtes Verständnis für den Schutz der Rhön gezeigt“, berichtet Biosphären-Ranger Volker Bauer. Auch auf konkrete Verstöße angesprochen, reagierten die meisten Besucherinnen und Besucher einsichtig.
Die Präsenz vor Ort und die direkte Ansprache zeigten eine spürbare Wirkung. „Aufklärung wirkt oft mehr als Strafen“, so der Leiter der Polizeiinspektion Bad Neustadt, Marco Di Blasio. „Tatsächlich ist das freundliche, aber bestimmte Gespräch am Wegesrand oft nachhaltiger als ein Bußgeld“, ergänzt der Leiter der Polizeiinspektion Mellrichstadt, Thomas Reubelt. Dennoch wurden bei ca. 300 Besucherkontakten an diesem Tag knapp 40 Ordnungswidrigkeiten festgestellt, die allerdings größtenteils auf Einsicht stießen und mit einer mündlichen Verwarnung belegt wurden. Das machte einmal mehr deutlich, dass die Kombination aus Information und Kontrolle elementar für den Schutz der sensiblen Rhöner Tier- und Pflanzenwelt ist. Darüber waren sich alle Beteiligten einig.
Fazit: Nur wer die Bedeutung der Schutzregeln kennt, kann sie auch beherzigen. Die beteiligten Behörden und Organisationen danken allen Besucherinnen und Besuchern für das gezeigte Interesse und betonen: Wer die Rhön liebt, schützt sie.