Zum Hauptinhalt springen
Biosphärenreservat Rhön
mensch, natur, einklang,

Gebietsbetreuer für Nationales Naturmonument „Grünes Band Thüringen“ bezieht Büro in Verwaltungsstelle des Biosphärenreservats

Das Nationale Naturmonument „Grünes Band Thüringen“ zu schützen, zu erhalten und zu entwickeln, ist Aufgabe der Stiftung Naturschutz Thüringen. Für die acht Teilabschnitte des Grünen Bands ist jeweils vor Ort ein Mitarbeiter verantwortlich. Gebietsbetreuer und damit Ansprechpartner für die unterschiedlichen Akteurinnen und Akteure im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön ist Ralf Hofmann, der kürzlich sein Büro bezogen hat – in der Propstei Zella, Dienstsitz der Biosphärenreservatverwaltung. Die räumliche Nähe wollen Stiftung und Verwaltung zum Anlass nehmen, künftig enger zusammenzuarbeiten. 

Ralf Hofmann (Mitte) hat sein Büro in der Propstei Zella, Dienstsitz der Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, bezogen. Leiterin Ulrike Schade und Denis Peisker, Geschäftsführer der Stiftung Naturschutz Thüringen mit Sitz in Erfurt, freuen sich über das „Näherrücken“ von Biosphäre und Stiftung. / Foto: Anna-Lena Bieneck

Kontrollgänge durch „sein“ Gebiet zwischen Unterbreizbach und Hermannsfeld, Vorbereitung und Umsetzung von Landschaftspflege- und Artenschutzmaßnahmen und Freiwilligenprojekten, Verkehrssicherung und Besucherlenkung, aber auch die Entwicklung von Umweltbildungsangeboten: Die Aufgaben von Ralf Hofmann sind vielfältig. Als Gebietsbetreuer befasst er sich mit allem, was im Biosphärenreservat mit dem Thema Grünes Band zu tun hat. Hofmann, der selbst aus der Region kommt und in Bad Salzungen wohnt, ist Mitarbeiter der Stiftung Naturschutz Thüringen. Sie ist Trägerin des Nationalen Naturmonuments und besitzt mit 44 Prozent des Gebiets die meisten Flächen am Grünen Band in Thüringen. Um eine einheitliche Entwicklung im Sinne des Schutzzweckes zu gewährleisten, erarbeitet die Stiftung, die ihren Sitz in Erfurt hat, einen Pflege- Entwicklungs- und Informationsplan (PEIPL). Auch hierbei wirkt Ralf Hofmann mit. „Vor allem aber bin ich Ansprechpartner für die Rhönerinnen und Rhöner“, sagt Hofmann. Er und die weiteren sieben Gebietsbetreuer stellen eine wichtige Schnittstelle zu den haupt- und ehrenamtlichen Akteuren, Eigentümern und Nutzungsberechtigen dar. In den kommenden Monaten will sich Hofmann persönlich bei den Kommunen vorstellen.

Auch wenn die grüne „Lebenslinie“ noch im Winterschlaf ist und in der Landschaftspflege vor dem Frühjahr nicht viel passiert, hat Ralf Hofmann keine Langeweile. Vor kurzem hat er seine Ausbildung zum Zertifizierten Natur- und Landschaftsführer abgeschlossen und bereitet nun zum Beispiel Themenführungen entlang des ehemaligen „Todesstreifens“ vor, die von April bis Oktober angeboten werden sollen. Die Verbindung von Naturschutz und Erinnerungskultur ist hierbei ein wichtiger Baustein.

Nicht nur in der Umweltbildung, sondern auch im Datenmanagement und im Bereich Forschung und Monitoring erhoffen sich die Thüringer Verwaltung des Biosphärenreservats und die Stiftung künftig Synergien. „Erfahrungen aus Pflegemaßnahmen auf Flächen entlang des Grünen Bandes können uns auch für unsere Pflegezonen im Biosphärenreservat wichtige Erkenntnisse liefern“, sagt Ulrike Schade, Leiterin der Biosphärenreservatverwaltung.

Für Anliegen zum Thema Grünes Band im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön steht Ralf Hofmann als Ansprechpartner zur Verfügung: Tel.: 0172 63 25 131, E-Mail: ralf.hofmann@snt.thueringen.de

Hintergrund Nationales Naturmonument „Grünes Band Thüringen“

Aus der jahrzehntelangen Trennung Deutschlands und Europas ist etwas Einzigartiges hervorgegangen – das Grüne Band. Der Grenzstreifen wurde zum Refugium für mehr als 1.200 seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten. Dieser Biotopverbund mit einer Länge von 1400 Kilometern innerhalb Deutschlands ist hierzulande der größte und wichtigste Lebensraumverbund. Mit einer Länge von 763 Kilometern hat Thüringen den größten Anteil und trägt eine große Verantwortung, das Gebiet als Mahnmal und Lebensraum zu erhalten. Im Dezember 2018 hat der Freistaat das „Grüne Band Thüringen“ als Nationales Naturmonument unter Schutz gestellt – als drittes und bisher flächenmäßig größtes Nationales Naturmonument in Deutschland. Die Abgrenzung erstreckt sich als durchgehendes Band von der Landesgrenze bis zum Kolonnenweg, der auch Bestandteil des Schutzgebietes ist. Insgesamt umfasst das Gebiet eine Fläche von etwa 6.500 ha.

Autor