Was genau ist das?
Das „Sustainable Planning Canvas“ ist eine strukturierte Vorlage, die Veranstaltern hilft, alle relevanten Aspekte der nachhaltigen Veranstaltungsplanung einfach und unkompliziert auf einen Blick zu erfassen. Es bietet einen übersichtlichen Rahmen, in dem die wesentlichen Faktoren der ökologischen, ökonomischen und sozialen Nachhaltigkeit systematisch berücksichtigt werden. „Das neue Tool passt super zum Nachhaltigkeitsgedanken der Biosphäre und bringt damit Mensch und Natur noch besser in Einklang“, so Julia Rösch von der Bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, die die Erstellung des Canvas maßgeblich begleitet hat. „Es gibt viele Möglichkeiten, Veranstaltungen mit nur wenig Aufwand nachhaltiger zu gestalten und somit einen aktiven Beitrag zum Schutz der Umwelt zu leisten.“
Das Planungswerkzeug wurde gemeinsam mit dem Landkreis Bad Kissingen entwickelt und ging zunächst als Prototyp in die Anwendung. Nun soll es länderübergreifend in Bayern, Hessen und Thüringen eingesetzt werden. „Das Instrument kann in Zukunft also in zahlreichen Institutionen zum Einsatz kommen“, betont Rösch.
So funktioniert das „Sustainable Planning Canvas“
Natürlich ist auch das Planungswerkzeug selbst wiederverwendbar. „Canvas ist ein englischer Begriff und bedeutet in der deutschen Übersetzung so viel wie ‚Leinwand‘. Unser neues Tool ist quasi ein Faltblatt mit einer Interaktionsfläche, die mit Hilfe von ablösbaren Klebetiketten/Post-It’s individuell zur nachhaltigen Planung von Veranstaltungen genutzt werden kann“, so Rösch.
Mit dem Canvas sollen die wichtigsten Eckpunkte einer Feier oder Veranstaltung bis ins Detail durchdacht werden. Damit nichts vergessen wird, ist das Tool in verschiedene Segmente unterteilt, die jeweils unterschiedliche Bereiche der Veranstaltungsplanung abdecken: Mobilität, Ver- und Entsorgung, Naturschutz, Verpflegung und Unterbringung, soziale Nachhaltigkeit und Öffentlichkeitsarbeit.
„Mit dem ‚Sustainable Planning Canvas‘ möchten wir Veranstalter motivieren und unterstützen, ihre Events ressourcenschonend und zukunftsorientiert zu gestalten. Denn oft wird einfach vergessen darüber nachzudenken wie man z. B. Müll reduzieren oder auch einmal bio-/regionale Verpflegung anbieten kann“, sagt auch Dr. Doris Pokorny, Leiterin der Bayerischen Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, die die drei Verwaltungsstellen federführend vertritt. „Das Werkzeug kann ganz individuell, unkompliziert und ohne Vorkenntnisse bedient werden“, so Pokorny, die betont: „So kann jeder seine Veranstaltung von Anfang bis Ende so planen und organisieren, dass sie (noch) „nachhaltiger“ als bisher ist und ohne dass es zusätzliche Fachkenntnisse braucht“.
Praxistest beim Erstellen des Planungswerkzeugs
Alexander Zink, Klimaschutzmanager des Landkreises Bad Kissingen, sowie sein Kollege Felix Gantner, Projektmanager für den Bereich Kultur, haben das Planungswerkzeug bereits während seiner Entwicklung auf Praxistauglichkeit getestet, unter anderem mit dem Team eines lokalen Rock-Pop-Festivals sowie mit kleineren Vereinen. Dabei wurden verschiedene Szenarien und Formate berücksichtigt und einzelne Aspekte im Planungswerkzeug nachgeschärft, die nun auch in der aktuellen Fassung enthalten sind. „Was uns beim Praxistest klar wurde: Jede Veranstaltung ist individuell und hat ihre eigenen Anforderungen. Diese Vielfalt sollte auch im Planungswerkzeug berücksichtigt werden. „Oft sind es nur kleine Stellschrauben, mit deren Hilfe eine Veranstaltung bereits viel nachhaltiger gestaltet werden kann.“
Alle Informationen zum „Sustainable Planning Canvas“ sowie die Möglichkeit zum Download finden Interessierte auf der Website des Biosphärenreservats unter www.biosphaerenreservat-rhoen.de. Printexemplare des Canvas sind kostenfrei in den Verwaltungsstellen in Bayern, Hessen und Thüringen erhältlich.