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Biosphärenreservat Rhön
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Freiwillige leisten im Roten Moor wertvollen Beitrag zum Schutz des Goldenen Scheckenfalters

Großartiger Einsatz für einen kleinen Falter: Die Maßnahmen des LIFE-Projekts Rhöner Bergwiesen zum Schutz des Goldenen Scheckenfalters im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön haben erneut Unterstützung vom Bergwaldprojekt bekommen. Wie in den beiden Jahren zuvor waren Ende August aus ganz Deutschland Freiwillige in die Rhön gereist, um zweimal jeweils eine Woche lang Dienst für die Natur zu leisten.

Voll motiviert bereiteten die Freiwilligen zusammen mit Ranger Jan Knittel (2. v. links) zu-nächst die Flächen vor, auf denen später die Teufelsabbiss-Setzlinge gepflanzt wurden. / Foto: Beatrice Beck
Ganze Arbeit - Wie ein Nutzgarten sieht die bepflanzte Fläche am Ende des Tages aus. / Foto: Jan Knittel
Die jungen pflanzen des Teufelsabbiss müssen in ausreichend Abstand zueinander in die zuvor gemulchte und gemähte Erde gepflanzt werden. Die Freiwilligen rechten das Schnittgut zusammen und räumten es ab, bevor die Pflanzung beginnen konnte. / Foto: Annika Hennemuth
Um ihn dreht sich hier alles: der seltene Goldene Scheckenfalter. / Foto: Benno von Blanckenhagen
Auf den spät blühenden Teufelsabbissen finden sich auch andere Schmetterlinge wie dieser prächtige C-Falter ausreichend Nahrung. / Foto: Jan Knittel

Regen, Kälte und Schlamm konnten den 16 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der ersten Projektwoche im Naturschutzgebiet Rotes Moor nichts anhaben, die unter dem Motto Biotoppflege und Artenschutz stand. Unter der Leitung von Ranger Jan Knittel halfen sie beim Mähen und Entbuschen der feuchten Borstgrasrasen. Weil hier keine Fahrzeuge fahren können, musste sämtliches Material im Anschluss von Hand vom morastigen Untergrund gezogen und zum Anhänger gehievt werden. Das Entfernen des Gehölzes und die einschürige Mahd des artenreichen Borstgrasrasens ist wichtig, damit sich der Gewöhnliche Teufelsabbiss wieder ausbreiten kann. Er ist die einzige Wirtspflanze des streng geschützten Falters. Auch bleibt dadurch der Artenreichtum des Borstrasrasens insgesamt erhalten. Andere seltene Pflanzen wie zum Beispiel die Arnika finden hier optimale Bedingungen.

Ein zweites Team aus weiteren 16 Freiwilligen pflanzte in der zweiten Einsatzwoche rund 6.400 Teufelsabbiss-Setzlinge an verschiedenen Standorten in die Erde, in deren Umfeld bereits Gespinste des seltenen Goldenen Scheckenfalters entdeckt wurden. In den Gespinsten leben die Raupen des Falters, die noch im selben Sommer geschlüpft sind und sich von den Blättern des Teufelsabbisses ernähren. Sie überwintern im Gespinst, verpuppen sich im darauffolgenden Frühjahr und der Kreislauf beginnt von neuem.
Der Falter kommt in der Hessischen Rhön derzeit nur rund um das Rote Moor und die Wasserkuppe vor. Mit der Schaffung von sogenannten Trittsteinbiotopen soll sein Lebensraum vergrößert werden. Der Teufelsabbiss zieht mit seiner späten Blüte noch viele andere Schmetterlingsarten an, wenn der Goldene Scheckenfalter seinen Lebenszyklus bereits beendet hat. Die Maßnahmen sind daher auch für andere Arten wertvoll. 

„Ich bin froh und dankbar für den wiederholten Einsatz der Freiwilligen aus dem Bergwaldprojekt. Es ist jedes Jahr wieder schön zu sehen wie motiviert alle ans Werk gehen. Gemeinsam leisten wir so einen großartigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in der Rhön“, freut sich Ranger und Freiwilligenkoordinator Jan Knittel. Zum Dank ging es am Ende der Einsatzwochen für alle Teilnehmenden noch auf eine Abschlussexkursion ins Schwarze Moor.

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