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Biosphärenreservat Rhön
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Einheitsgemeinde Rhönblick setzt auf nachhaltigen Sternenpark-Tourismus und schafft neue Angebote

Sternenhimmel-Fans bekommen im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön bald besondere Schmankerl geboten. Die Einheitsgemeinde Rhönblick nutzt Fördermittel zur nachhaltigen Regionalentwicklung aus dem Thüringer Umweltministerium zur Errichtung einer Übernachtungsmöglichkeit unter freiem Himmel und baut einen „SkyPole“ auf der Hohen Geba.

Ulrike Schade übergab den symbolischen Scheck an Bürgermeister Christoph Friedrich. Schade und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus der Thüringer Verwaltung des Biosphä-renreservats (hier: Dr. Frank Riedel, Mitte) begleiten die Kommunen bei der Umsetzung der Projekte im Rahmen des Förderprogramms. Auf der Fläche im Hintergrund wird der SkyPole errichtet. / Foto: Anna-Lena Bieneck
Der SkyPole wird unmittelbar neben den astronomischen Beobachtungsplattformen auf der Hohen Geba errichtet. / Foto: Anna-Lena Bieneck

Auf den SkyPole freut sich Bürgermeister Christoph Friedrich besonders. „Wir ergänzen damit das Angebot für Touristen und Einheimische auf der Geba um ein weiteres Highlight – und das mit einer nachhaltigen Idee.“ Mit dem SkyPole kann man Himmelskörper in der Nacht, aber auch tagsüber oder in der Dämmerung finden. Insgesamt 200 Steine werden in den Boden eingelassen, die um einen Mast in der Mitte herum ein Koordinatensystem bilden. Über eine App wird angezeigt, auf welchen der Steine man sich stellen muss, um mithilfe des Masts bestimmte Sterne, Sternbilder, Planeten oder andere Himmelserscheinungen zu finden. „Hierfür braucht es keine Vorkenntnisse. So kann der Nachthimmel auch ohne Sternenführung auf eigene Faust erkundet werden“, sagt der Bürgermeister und ergänzt: „Anhand dieser neuen Attraktion wollen wir den natürlichen und nicht verschmutzten Nachthimmel im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön stärker in den Fokus rücken.“ Infotafeln weisen zusätzlich auf die besondere Bedeutung des Tag-Nacht-Rhythmus für Mensch und Natur hin.

Mit den insgesamt rund 50.200 Euro, die die Gemeinde Rhönblick aus dem Fördertopf für Projekte der nachhaltigen Regionalentwicklung aus dem Thüringer Umweltministerium erhält, wird zudem an einem Standort eine besondere Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen. Ebenfalls auf der Hohen Geba, im Rhönkulturgarten, wird ein durchsichtiges Kuppelzelt errichtet – zum Schlafen mit Blick in die Sterne. Eine Stromversorgung ist gewährleistet, für die Verpflegung sorgt das nahegelegene Bergstübchen. Hier können auch die Duschen und Toiletten genutzt werden. „Die Übernachtungsmöglichkeit ist emissionsfrei und somit ein besonders nachhaltiges Tourismusprojekt in der Biosphäre Rhön“, erklärt Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön, die den symbolischen Scheck an Bürgermeister Friedrich übergab.  

„Spätestens seit der Coronapandemie werden Ferien und Ausflüge in der Rhön immer beliebter, die Menschen entdecken ihre Heimat neu“, sagt Ulrike Schade. „Die Nachfrage nach außergewöhnlichen, individuellen Angeboten steigt. Es ist wichtig, diesen Besucherdruck nachhaltig zu lenken – im Sinne eines sanften Tourismus. Wir freuen uns, dass die Gemeinde Rhönblick die Chance ergreift.“

Die Projekte sollen noch in diesem Jahr umgesetzt werden, die Eröffnung des SkyPole ist für September geplant.

Hintergrund: Das Förderprogramm

Insgesamt investiert das Thüringer Umweltministerium im laufenden Haushaltsjahr 2,7 Millionen Euro in Projekte zur nachhaltigen Regionalentwicklung in den acht Nationalen Naturlandschaften Thüringens. Ca. 600.000 Euro davon fließen in den Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Für die Thüringer Rhön ist die Förderung ein wichtiger Schritt in der Umsetzung der im Rahmenkonzept des Biosphärenreservats festgelegten Ziele und Projekte. 49 Projektskizzen waren im Frühjahr 2021 eingegangen, 26 davon hatte der Beirat des Vereins Rhönforum e. V. als regionales Entscheidungsgremium daraufhin für die weitere Beantragung ausgewählt. Anfang Juni haben die Kommunen die Zuwendungsbescheide erhalten. Drei weitere Nachrückerprojekte sind frisch bewilligt. 

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