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Biosphärenreservat Rhön
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Eine sorgende Gemeinschaft in der Rhön – Vortrag des Vereins Miteinander-Füreinander

Wie sich kommunales und bürgerliches Engagement ergänzen und so den Auswirkungen des demografischen Wandels im ländlichen Raum niedrigschwellig, kreativ und erfolgreich begegnen können, haben Susanne Roser und Dr. Hans Unbehauen dem interessierten Publikum in einem Vortrag der Reihe „In der Rhön – für die Rhön“ vermittelt. Sie stellten das Wirken ihres interkommunalen Generationenvereins Miteinander-Füreinander Oberes Fuldatal e. V. vor. Zu der Online-Veranstaltung hatte die Bayerische Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön eingeladen.

Symbolfoto: Alexander Mengel

Den Verein hatten die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von Ebersburg, Ehrenberg und der Stadt Gersfeld mit weiteren Engagierten im Jahr 2007 ins Leben gerufen. Seither setzen sich der Vorsitzende Dr. Hans Unbehauen und viele weitere ehrenamtlich engagierte Bürgerinnen und Bürger – unterstützt durch hauptamtliche Mitarbeiterinnen – mit ganzem Herzen und ganzer Kraft für die Menschen in den drei Gründungskommunen ein. „Wenn im Alter vieles nicht mehr so leicht von der Hand geht, die Mobilität abnimmt, ein langjähriger Lebenspartner schwer erkrankt oder sorgende Familienstrukturen wegfallen, ist es wichtig, sich trotzdem weiter gut versorgen und am sozialen und kulturellen Leben teilnehmen zu können“, erläuterte Dr. Hans Unbehauen die Motivation des Vereins. „Dies ist mit dem sehr eingeschränkten ÖPNV in unserer Region und immer zentralisierterer Infrastruktur oft nur sehr schwer oder gar nicht möglich. Auch die Digitalisierung des Alltags ist für viele ältere Menschen eine fast unlösbare Herausforderung.“ Deshalb sei es wichtig, Schritt für Schritt Angebote auf- und auszubauen, die die bestehenden Lücken in der Daseinsvorsorge bestmöglich schließen.

„Das Schöne ist, dass hiervon alle gleichermaßen profitieren“, ergänzte Susanne Roser. Die Vereinsstruktur ermöglicht es, sich ganz nach den individuellen Wünschen und Bedürfnissen einbringen oder selbst Hilfeleistungen in Anspruch nehmen zu können. Neben einem breitgefächerten Beratungsangebot sucht, ermutigt und vermittelt Miteinander-Füreinander kontinuierlich ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für die Unterstützung Hilfesuchender und bietet niedrigschwellige und inklusive Möglichkeiten der Begegnung und des lebenslangen Lernens. Die Freiwilligen unterstützen hilfsbedürftige Bürgerinnen und Bürger, indem sie sie zum Beispiel zu Arztterminen begleiten oder im Rahmen des „Leih-Großelternprojekts“ generationenübergreifende Beziehungen ermöglichen. Im Gegenzug erhalten sie Dankbarkeit und das Gefühl des „Immer-noch-Gebraucht-Werdens“ und „Von-Wert-Seins“, „das immens zur Lebensqualität und auch zur eigenen Gesunderhaltung beiträgt“, betonte Roser.

Im Rahmen einer Unternehmensberatung im Förderprogramm „unternehmensWERT:Mensch“ wurde der Verein im vergangenen Jahr auf den Prüfstand gestellt. Dabei wurden konkrete Aufgaben für die Weiterentwicklung definiert – ein wichtiger Schritt zur Professionalisierung des ehrenamtlichen Engagements. „Wege entstehen beim Gehen“, sagte Hans Unbehauen abschließend, und er betonte, wie wichtig es sei, etwas zu wagen und sich für die Zukunft der Region einzusetzen.

Die Aufzeichnung der Online-Veranstaltung finden Sie hier.

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