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Biosphärenreservat Rhön
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Ein neues Vereinsheim für die „Rhöntreue“ in Empfertshausen: Fördermittel aus Programm des Umweltministeriums

Der 1935 gegründete Brieftaubenverein „Rhöntreue“ Empfertshausen e. V. ist einer der wenigen verbliebenen aktiven Vereine in Empfertshausen, einer 550-Einwohner-Gemeinde im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Dank eines neuen Förderprogramms des Thüringer Umweltministeriums kann die „Rhöntreue“ in diesem Jahr das Vereinsheim ökologisch sanieren.

Ulrike Schade übergab den symbolischen Scheck an Antonio Häfner, 1. Beigeordneter der Gemeinde Empfertshausen. Über die Förderung freuen sich auch Uli Denner und Mario Knackert vom Brieftaubenverein „Rhöntreue“ sowie Martin Henkel, Vorsitzender des Rhönforum e. V. / Foto: Anna-Lena Bieneck

Das in den 1990er Jahren gebaute Haus wurde in den vergangenen Jahren auch vermehrt von anderen Vereinen beansprucht, da immer mehr regionale Treffpunkte und Lokalitäten wegfielen. „Vor diesem Hintergrund freuen wir uns ganz besonders, dass die Projektförderung bewilligt wurde und somit ein Stück Heimat- und Kulturgeschichte gewahrt werden kann“, sagt Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Sie und ihre Kolleginnen und Kollegen hatten die Gemeinde Empfertshausen bei der Beantragung der ökologischen Sanierung im Programm "Investive Projekte zur nachhaltigen Entwicklung im Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön“ unterstützt. Der Förderbescheid aus dem Ministerium folgte im Juni, und nun konnte Ulrike Schade einen symbolischen Scheck über 35.000 Euro an den 1. Beigeordneten der Gemeinde, Antonio Häfner, übergeben.

Mit der Zuwendung des TMUEN soll eine komplette ökologische Dämmung des Gebäudes im Dach- und Außenwandbereich realisiert werden. Der Fußboden wird neu beschichtet, die Tür und die Fenster sind bereits ausgetaucht worden. Außerdem wird ein Sanitärbereich geschaffen – dieser hatte bisher gefehlt. Der Zeitplan ist straff, schon in etwa zwei Monaten soll die Sanierung abgeschlossen sein. „Auf die regionalen Betriebe, mit denen wir zusammenarbeiten, ist Verlass“, sagte Häfner.

„Mit dem modernen Vereinsheim wird eine Begegnungsstätte geschaffen, die das Dorfleben und die Dorfgemeinschaft nachhaltig stärkt und dem Vereinsnachwuchs eine Perspektive bietet“, sagte Martin Henkel, Vorsitzender des Rhönforum e. V., regionales Entscheidungsgremium im Förderprogramm. „Vielen Vereinen fehlen die finanziellen Mittel – die Vereinskultur lebt aber von einem zentralen Treffpunkt. Diesen wollen wir hier gemeinschaftlich schaffen. In Empfertshausen sind alle willkommen“, ergänzten Uli Denner, Vorsitzender des Brieftaubenvereins „Rhöntreue“, und Mario Knackert (Projektleiter für den Umbau). Denn das Gebäude soll auch künftig nicht nur von den Brieftaubenfreunden, sondern auch anderen Vereinen aus den benachbarten Orten Andenhausen, Klings, Fischbach, Neidhartshausen, Brunnhartshausen, Theobaldshof und Kranlucken genutzt werden können.

Angedacht sind Infoveranstaltungen und Ausstellungen zu rhönspezifischen Themen wie etwa generationenübergreifende Thementage zu urtypischen Rhöner Hobbys der Tierzucht und dem Erhalt von alten typischen Rhöner Rassen wie beispielsweise die Thüringer Mäusertauben. Darüber hinaus können auch Veranstaltungen über aktuelle Programme oder Maßnahmen im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön – in Kooperation mit der Thüringer Verwaltungsstelle – angeboten werden.

Hintergrund: Das Förderprogramm

Insgesamt investiert das Thüringer Umweltministerium im laufenden Haushaltsjahr 2,7 Millionen Euro in Projekte zur nachhaltigen Regionalentwicklung in den acht Nationalen Naturlandschaften Thüringens. Ca. 600.000 Euro davon fließen in den Thüringer Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön. Für die Thüringer Rhön ist die Förderung ein wichtiger Schritt in der Umsetzung der im Rahmenkonzept des Biosphärenreservats festgelegten Ziele und Projekte. 49 Projektskizzen waren im Frühjahr 2021 eingegangen, 26 davon hatte der Beirat des Vereins Rhönforum e. V. als regionales Entscheidungsgremium daraufhin für die weitere Beantragung ausgewählt. Anfang Juni haben die Kommunen die Zuwendungsbescheide erhalten. Drei weitere Nachrückerprojekte sind  frisch bewilligt. 

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