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Biosphärenreservat Rhön
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Broschüren und Webseite: Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön in Leichter Sprache

Die Bildungsangebote und -häuser im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön an die Anforderungen von Inklusion und Integration anpassen und ein barrierefreies Informationsangebot schaffen: Das haben sich die Verwaltungen und Vereine für die kommenden Jahre vorgenommen. Ein wichtiger Schritt war nun die Veröffentlichung von Broschüren in Leichter Sprache. Diese sind kostenfrei bei den Biosphärenreservatsverwaltungen und in den Biosphären-Infozentren erhältlich sowie zum Download auf der Homepage verfügbar, die um einen Bereich Leichte Sprache ergänzt wurde.

Julia Rösch (Bayerische Verwaltung UNESCO-Biosphärenreservat Rhön), Wera-Marianne Arndt (Wetterauer Büro für Leichte Sprache) und Ulrike Schade (Thüringer Verwaltung UN-ESCO-Biosphärenreservat Rhön) mit den neuen Broschüren in Leichter Sprache. / Foto: Anna-Lena Bieneck

Allgemeines zum länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservat, Rotmilan, Wildkatze, Kernzonen, Orchideen, Sternenpark und alte Haustierrassen: Das sind die Themen der vorerst acht Broschüren, die langfristig durch weitere Leichte-Sprache-Veröffentlichungen – unter anderem zu Erlebnisangeboten und Ausflugszielen – ergänzt werden sollen. Zudem ist auf der Webseite ein eigener Bereich Leichte Sprache entstanden, der ebenfalls weiterwachsen wird.

„Die Schaffung von möglichst barrierearmen beziehungsweise -freien Angeboten nicht nur im Erlebnisbereich, sondern auch in der Kommunikation und Wissensvermittlung ist ein wichtiges länderübergreifendes Ziel“, sagt Ulrike Schade, Leiterin der federführenden Thüringer Verwaltung des Biosphärenreservats. In Zusammenarbeit mit Julia Rösch (Bayern) und Anna-Lena Bieneck (Hessen) hat sie die Erstellung der Broschüren koordiniert. Finanziert wurde das Projekt durch eine 100-Prozent-Förderung des Thüringer Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (TMASGFF).

Leichte Sprache ist eine spezielle Form der einfachen deutschen Sprache und ein Instrument für Barrierefreiheit. Sie folgt speziellen Regeln – nicht nur hinsichtlich Sprache und Rechtschreibung, sondern auch bezogen auf Inhalt, Typografie und Mediengebrauch. Leichte Sprache soll Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Lernschwierigkeiten oder schlechten Lese- oder Deutschkenntnissen das Verstehen von Informationen erleichtern.

„Übersetzerbüro“ mit Prüfgruppe

Die Informationen über das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön in all seinen Facetten hatten die Projektverantwortlichen dem Wetterauer Büro für Leichte Sprache übergeben, das sieben der acht Broschüren bearbeitet hat. Die Leiterin Wera-Marianne Arndt übersetzte die Texte und gab sie anschließend in ihre Prüfergruppe: Menschen mit einer geistigen Behinderung, die in den Wetterauer Werkstätten der Behindertenhilfe Wetteraukreis in Friedberg-Ockstadt arbeiten. Sie sind also Experten in eigener Sache, die sich mit Leidenschaft für die Verbreitung der Leichten Sprache einsetzen. „Das Team prüft die Übersetzungen auf Lesbarkeit, Verständlichkeit und Eindeutigkeit“, erklärt Arndt. Knifflig wurde es zum Beispiel bei fachspezifischen Beschreibungen wie in der Orchideen-Broschüre. Das „Übersetzungsbüro“ stand für diese Fälle in engem Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen im Biosphärenreservat. Insgesamt sei die Prüfergruppe von den Natur- und Artenschutz-Themen begeistert gewesen, sagt Arndt. „Die Themen des Biosphärenreservats haben viel Potenzial, mithilfe einer barrierearmen Kommunikation durch Leichte Sprache noch mehr Menschen zu erreichen.“

Die Broschüren sind kostenfrei in den Verwaltungen des Biosphärenreservats in Bayern, Hessen und Thüringen sowie in den Biosphären-Informationszentren erhältlich.