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Biosphärenreservat Rhön
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Appell an Winterfreunde: Bitte nehmt Rücksicht auf die Natur!

Aus aktuellem Anlass appellieren die Verwaltungen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön in Bayern, Hessen und Thüringen an die Vernunft der Erholungssuchenden, von Besuchen in der Rhön derzeit möglichst abzusehen. Zudem wird auf Sperrungen hingewiesen.

Foto: Anna-Lena Bieneck

Der Besucherandrang im Biosphärenreservat ist jedes Jahr mit einsetzendem Schneefall groß. Nicht nur Einheimische, sondern Menschen aus ganz Deutschland lockt es in die schöne Winterlandschaft des Mittelgebirges Rhön. Der Wunsch nach Erholung in der Natur ist aufgrund der aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie noch einmal spürbar gewachsen.

In den vergangenen Wochen hatte das stellenweise zu massivem Besucherandrang und Verkehrschaos geführt. Vielerorts wurden die markierten Loipen beziehungsweise die ausgewiesenen Wanderwege verlassen. Das ist in den Natur- und Landschaftsschutzgebieten, Kern- und zum Teil Pflegezonen ausdrücklich untersagt und kann mit einem Bußgeld belegt werden. Störungen durch Wanderer, Skiläufer und insbesondere auch Schneeschuhwanderer haben derzeit besonders verheerende Folgen – und das auch außerhalb der Schutzgebiete.

Viele Tiere, unter ihnen auch seltene Fledermausarten, halten derzeit Winterschlaf. Andere wie beispielsweise Dachs und Eichhörnchen befinden sich in Winterruhe. Werden Winterschläfer öfter gestört, kann dies tödlich für sie sein, denn das Hochfahren der Körperfunktionen kostet zusätzlich Energie, die sie über Nahrung aufnehmen müssten. Die dichte Schneedecke macht es auch für nicht winterschlafende bzw. -ruhende Säugetiere und Vögel schwierig, an Nahrung zu gelangen. Zudem bietet die karge weiße Schneelandschaft kaum Deckung. Jede – auch durch touristische Störung verursachte – Flucht zehrt zusätzlich an den Energiereserven und lockt Feinde auf die Spur. Im Landkreis Fulda ist daher zum 11. Februar die Notzeit für Höhenlagen ab 600 Metern (Hessische Rhön) ausgerufen worden. 

Zum Schutz der einzigartigen Rhöner Natur unterstützen die Verwaltungen daher die Appelle der Kommunen, auf Besuche im UNESCO-Biosphärenreservat zu verzichten, bis sich die Situation entspannt hat.

Sperrungen

Die Hochrhönstraße ist aufgrund der winterlichen Verhältnisse zwischen der Zufahrt Holzberghof und dem Dreiländereck bis auf Weiteres gesperrt.

Auch der Bohlensteg und der Aussichtsturm im Schwarzen Moor bleiben weiterhin gesperrt.

Parkplätze werden am kommenden Wochenende, 13. und 14. Februar, zunächst nicht gesperrt. Aufgrund der Erfahrungen aus den vergangenen Wochen sind in der Hessischen Rhön jedoch Polizei und Ordnungsamt verstärkt im Einsatz, um zügig Maßnahmen bis hin Sperrungen zu veranlassen, wenn grobe Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung oder die Kontaktregelungen festzustellen sind.

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