Am letzten Samstag war es soweit: der Rhöner Wandertag machte nach 2023 in Meiningen Station am 21. September in Dermbach. Jedes Jahr bewirbt sich eine Gemeinde eines vorausgewählten Landkreises in der länderübergreifenden Rhön für die Ausrichtung des Rhöner Wandertages bei der Rhön GmbH - Gesellschaft für Tourismus und Markenmanagement. 2024 fiel die Wahl im Wartburgkreis auf Dermbach. Und mit dieser Aussicht entwickelte sich im Planungsteam auch die Idee, 14 Wandertouren rund um Dermbach und dessen Ortsteile für Groß und Klein, von leicht bis schwierig anzubieten. Die meisten Touren starteten früh am Morgen am Dermbacher Schloss. Aber auch mit einem Busshuttle konnten die Teilnehmenden ihre Touren in Zella, Glattbach, Neidhartshausen, Stadtlengsfeld und Urnshausen früh am Morgen erreichen. Ein vielfältiges Angebot, was von mehr als 600 Gästen wahrgenommen wurde.
Bei schönstem Sonnenschein ging es los - u. a. auf die Tour 6 - Wanderung mit Wald, Wiesen und Ausblicken zum Emberg. Eine 25-köpfige Gruppe mit Teilnehmenden aus der bayerischen und thüringischen Rhön, aber auch aus dem Thüringer Wald und Urlaubern aus Sachsen startete ihre Tour mit ZNLer Georg Wagner hinauf auf den Emberg. Viele waren nicht zum ersten Mal beim Rhöner Wandertag dabei, sondern nutzten dieses Angebot, um eine Region in der Rhön fachkundig näher kennen zu lernen. Und das war auf der Tour garantiert, denn nicht nur kulturhistorische Einblicke in die Wasch- und Braupraxis in Dermbach wurden geboten, sondern auch Zeitzeugen in der Landschaft zur Waldbewirtschaftung und Grenzsicherung zwischen dem Herzogtum Sachsen, Weimar, Eisenach und Bistum Fulda erläuterte Georg Wagner, selbst aus Oberalba stammend und mit Herzblut Wanderführer. Steil ging es die ersten 2,2 Kilometer hinauf durch den Wald oberhalb zur Hirtenwiese. Mit viel Hintergrundwissen zu den verschiedenen Gesteinsschichten, Quellhorizonten und den damit verbundenen unterschiedlichen Landschaftselementen wie Feuchtwiesen mit Herbstzeitlosen auf dem Gipfelplateau wanderte die Gruppe entlang von Rinderweiden zum Emberg, um dort ihre Pause in der Rhönklubhütte des Zweigvereins Oberalba mit vorbestellter Bockwurst und Brötchen und einer wunderbaren Aussicht zu genießen.
Zurück führte die Tour durch Kalkmagerrasen mit Silberdisteln und zahlreichen Informationen zur schützenswerten Orchideenflora, Schmetterlingsfauna im Biosphärenreservat sowie historischer und heutiger Landschaftspflege. Beim Abstieg passierte die Gruppe Oberalba mit Kapelle und Dorflinde, um in Unteralba auch die Fossiliensteintafel mit Sauropodenspuren zu bewundern, die unweit im Buntsandstein entdeckt wurde. Ein einmaliger Fund in der Thüringer Rhön.
Wieder angekommen am Dermbacher Schloss gab es neben kostenfreier Live-Musik der Band Janna und der Band Mr. Jam, Kuchen aus den Dermbacher Backhäusern und weitere kulinarische Höhepunkte. Viele Markttreibende hatten zudem am Schloss Stände und Attraktionen für Groß und Klein im Angebot - darunter auch ein großer Infostand zum UNESCO-Biosphärenreservat Rhön. Am Nachmittag wurde von Bürgermeister Hugk (Dermbach) und Schirmherrin des 14. Rhöner Wandertages Ulrike Schade (Thüringer Verwaltung UNESCO-Biosphärenreservat Rhön) nach einer Danksagung an alle Aktiven und Teilnehmenden der Staffelstab an die hessische Gemeinde Hilders im Landkreis Fulda übergeben. Hier wird der 15. Rhöner Wandertag am zweiten Augustwochenende stattfinden.
Der 14. Rhöner Wandertag bettete sich ein in ein Festwochenende mit Kindertag und -fest (20. September) und Feierlichkeiten zu 5 Jahre Einheitsgemeinde Dermbach (22. September).