Digitaler Dorfplatz - Kommunikationsplattform für Gemeindeverwaltung und Bürger*innen
Mit der Projektförderung 2023 des Thüringer Ministeriums für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) in Höhe von 12.852 Euro möchte die Gemeinde Dermbach eine Kommunikationsplattform - sogenannten Digitalen Dorfplatz -einrichten.
Kurzinfos zum Projekt
Projektträger | Gemeinde Dermbach |
Standort | Dermbach |
Kurzbeschreibung | Einrichten einer digitalen Kommunikationsplattform "Digitaler Dorfplatz" (Dorf-App) |
Förderung | 12.852,00 Euro |
Eigenanteil | 1.428,00 Euro |
Laufzeit | Q2 2024 - 12/2025 |
beteiligte Institutionen | Thüringer Verwaltung UNESCO-Biosphärenreservat Rhön |
Projektbeschreibung
Um das Zusammenleben in der Gemeinde nachhaltiger zu gestalten, strebt die Gemeinde Dermbach die Einführung einer digitalen Bürgerkommunikationsplattform auf Gemeindeebene an.
Mittels eines „digitalen Dorfplatzes“ in Form einer Dorf-App sollen Informationen gezielter und schneller die Einwohner:innen erreichen. Angestrebt wird eine App-Lösung, die bereits auf dem Markt etabliert ist und an die Gegebenheiten der Gemeindestruktur angepasst werden kann.
Die Bürgerinnen und Bürger sollen so untereinander aber auch mit der Verwaltung und den Ortsvorstehern kommunizieren, sich in Gruppen austauschen, Hilfe anbieten, private Kleinanzeigen aufgeben oder Veranstaltungen ankündigen können.
Die Einwohner:innen und Akteure der Gemeinde können sich miteinander vernetzen und sich so in den verschiedenen Lebensbereichen einfacher mit einbringen. Das vorhandene Potential der Gemeinschaft (bspw. bei Hilfeaktionen) kann besser und schneller ausgeschöpft werden, wodurch das Zusammenleben nachhaltig gestärkt wird. In Notsituationen können Informationen über die Gemeindeverwaltung schnell und unkompliziert weitergegeben werden (bspw. die Alarmierung bei Naturkatastrophen).
Nicht nur die Verwaltung, auch alle Nutzer:innen, Vereine, Kindergärten, Schulen, Gewerbetreibende und Interessengemeinschaften soll eine Möglichkeit geboten werden, eigene Beiträge zu erstellen und im passenden Kanal zu veröffentlichen bspw. in einem Veranstaltungskalender oder in Gruppen (diese können öffentlich, aber auch geschlossen sein). Diese Anwendungen leben vom gemeinsamen Austausch.
Die Gemeinde Dermbach besteht aus 20 Ortsteilen mit über 7.100 Einwohnern. Das Zusammenleben in den einzelnen Ortsteilen wird nachhaltig durch eine große und vielfältige Vereinslandschaft geprägt. Über das Jahr hinweg finden viele und zahlreiche Veranstaltungen statt. Durch vielseitige Funktionen sowie die Möglichkeit zur Regionalität soll eine schnellere und höhere Reichweite für öffentliche Informationen erzielt werden, als mit den gängigen Kommunikationskanälen der Gemeinde. Auf einem virtuellen Marktplatz können Kaufangebote und Kaufgesuche platziert werden, unter Events kann auf Veranstaltungen hingewiesen und darüber berichtet werden. Der Dorfplatz soll Raum für alle weiteren Informationen und Bekanntmachungen bieten. Gruppen unterschiedlichster Art soll ein Raum geboten werden, sich zu organisieren, um etwa Trainingstermine zu kommunizieren, den nächsten Stammtisch zu verabreden oder das Laternenfest im Kindergarten zu planen. Und wenn die Feuerwehr den nächsten Arbeitseinsatz am Gerätehaus planen will.
Die Anwendung soll wie ein typisches soziales Netzwerk funktionieren, aber eben auf regionaler Ebene. Wichtig hierbei ist, dass es sich um ein lokales und vertrauenswürdiges Netzwerk handeln muss, welches den in Deutschland geltenden Datenschutzrichtlinien entspricht. Zudem muss die Anwendung für die Nutzer kostenfrei über die App Stores von iOS und Android zu laden sein.
Die Anwendung muss über eine entsprechende Kontrollfunktion verfügen, sodass unpassende Inhalte wie bspw. extremistischer Art, Beleidigungen u.Ä. gefiltert und nicht veröffentlicht werden.
Ziel ist es, die (digitale) Kommunikation zu verbessern und Netzwerke aufzubauen (bspw. bei der Vereinsarbeit oder bei der Veranstaltungsplanung). Natürlich sind persönliche Treffen und der direkte Austausch nicht zu ersetzen und sollen auch weiterhin stattfinden, beides – persönlich und digital – soll sich gegenseitig ergänzen. Mit einer möglichst einfach gestalteten digitalen App-Lösung, soll das Wir-Gefühl gefördert und damit die Resilienz innerhalb der lokalen Gesellschaft gestärkt werden.
Angestrebt wird eine Lösung bei der die Gemeinde als Initiator und Nutzer auftritt.
Die Administration der Plattform soll beim App-Anbieter liegen. Dieser soll den Support, die Überprüfung der öffentlich eingestellten Inhalte und die Verifizierung der Nutzer (Anmeldung mit Klarnamen) sicherstellen. Der Datenschutz muss den DSGVO-Richtlinien entsprechen. Die Übernahme Folge- und Betreiberkosten werden von der Gemeinde getragen.
Die Förderung umfasst die Erstnutzung (Test-/Pilotphase), Anpassung der App an lokalen Kontext und die Vermarktung.
Das Projekt hat für die Region Modellcharakter und könnte bei erfolgreicher Einführung auf weitere Gemeinden innerhalb des Biosphärenreservats Rhön ausgeweitet werden, wodurch eine besser digitale Vernetzung der Gemeinden innerhalb des Biosphärenreservats möglich wäre.