Untersuchung der Blockhalden als klimatisch extremer Lebensraum seltener Arten

In Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg untersucht die Bayerische Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön von 2021-2023 verschiedene Basaltblockhalden der Rhön auf hochgradig gefährdete Käfer, Spinnen, Flechten und Moose. 

Die Blockhalden im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön prägen den Charakter der vielfältigen Mittelgebirgslandschaft. Als Zeugen der vulkanischen Erdgeschichte erinnern die Basaltformationen noch heute an die geologische Entstehung der Rhön. Die vollständig von Erde und Feinmaterial freien Blockhalden zählen zu den wenigen natürlicherweise baumfreien Landlebensräumen Mitteleuropas und stellen neben den Hochmooren die mikroklimatisch extremsten Standorte des Biosphärenreservats dar. Aufgrund der extremen Temperaturschwankungen und der Rolle als inselartige Kälterefugien sind diese Lebensräume hochspezialisierte Biotope, die kühl-angepasste Eiszeitrelikte beherbergen und infolge des Klimawandels stark bedroht sind.

Allerdings gibt es bisher kaum weiterführende Kenntnisse über die Artenzusammensetzung dieser von klimatischen Veränderungen besonders bedrohten Extremlebensräume. In Zusammenarbeit mit der Universität Würzburg sollen in den Jahren 2021 bis 2023 verschiedene Basaltblockhalden der Rhön auf hochgradig gefährdeten Käfer, Spinnen, Flechten und Moose untersucht werden. Durch populationsgenetische Studien werden Verinselungseffekte aufgedeckt und die seltenen Arten dieser letzten Kälterefugien erfasst.