Rhöner Quellen: Beispielloses Kartierungsprojekt

Eines der Ziele im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist die vollständige Kartierung aller Quellaustritte. Darauf aufbauend erfolgen vielfältige Maßnahmen zur Verbesserung und zum Erhalt der einzigartigen Quellstandorte. Bereits jetzt gilt die Rhön bezüglich der Erfassung der Quellen als eine der führenden Regionen Europas.

Die Rhön ist reich an Wasser. Der Erforschung und Inventarisierung dieser Standorte mit ihren Tieren und Pflanzen hat sich der Landesverband für Höhlen- und Karstforschung Hessen e. V. gemeinsam mit den Verwaltungsstellen des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön und vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern verschrieben. Bereist im Jahr 1996 wurde mit der Erfassung der Quellen begonnen. Der Schwerpunkt der Erforschung lag zunächst in den Kernzonen des Biosphärenreservats, auf den hoch gelegenen Weideflächen der Langen Rhön und in naturnahen Waldbereichen.

Projektziele

  • genaue Kartierung der Quellstandorte in der Rhön
  • Untersuchung von Fauna und Flora der Quellen
  • Erkenntnisse über den Zustand des Ökosystems im Grundwasserkörper des Biosphärenreservates gewinnen
  • Rückschlüsse auf Angemessenheit der Grundwassernutzung ziehen
  • wichtige Basisarbeit im Hinblick auf Auswirkungen des Klimawandels (Veränderung der Niederschläge, Versiegen von Quellen)
  • Maßnahmen zur Sicherung und Verbesserung des Gewässerschutzes 
  • naturnahe Quellen als Anziehungspunkt für Touristen in der Rhön etablieren

Über das Projekt mit all seinen Stationen und Ergebnissen wird auf einer eigens eingerichteten Webseite informiert.

Durchführung

  • Dokumentation der Quellaustritte in der Rhön und somit Erkennen und Erhalten der Quellstandorte als Rückzugsgebiete für Fauna und Flora sowie als wertvolle Trinkwassergebiete
  • genaue Untersuchungen der Fauna wie Alpenstrudelwurm und Rhönquellschnecke, physikalischer Parameter (pH-wert, Temperatur etc.) sowie der Pflanzenvorkommen
  • Aufzeigen von Gefährdungsmöglichkeiten für die Quellstandorte
  • Schonung der naturnahen Lebensräume durch eventuellen Rückbau von Quellfassungen und Entfernen von Rohren bei nicht mehr zu Trinkwassernutzung verwendeten Quellen
  • Schonung der durch Viehtritt und damit einhergehender Eutrophierung belasteten Quellen durch eventuelle Extensivierung der Beweidung
  • Umweltbildung zu den Quellen in der Rhön