Monitoring der Auswirkungen der LIFE-Projektmaßnahmen

Ob die Maßnahmen, die im LIFE-Projekt "Hessische Rhön – Berggrünland, Hutungen und ihre Vögel" umgesetzt werden, erfolgreich sind, wird mit Monitoring- und Kontrollmaßnahmen überprüft.

Erfolgskontrolle: Herstellung von Natura-2000-Grünland und Optimierung von Kalkmagerrasen in Nüsttal

Innerhalb des LIFE-Projektes wird durch eine Überprüfung der wachsenden Pflanzen auf markierten Dauerflächen der Erfolg der Maßnahmenumsetzung bewertet und dokumentiert. Dadurch sollen vor allem die Ergebnisse von den Maßnahmen C.1 (Herstellung von NATURA 2000 Grünland), C.2 (Optimierung und Neuschaffung von Kalkmagerrasen in Nüsttal) und C.8 (Demonstartion der Wirksamkeit unterschiedlicher Nutzungs- und Pflegeregime für Bergmähwiesen und weitere Lebensraumtypen) überprüft werden.
Insgesamt sollen so Erkenntnisse darüber gewonnen werden, in welchen Zeiträumen eine Neuentwicklung oder eine Optimierung von Lebensraumtypen möglich ist. Zusätzlich können so verschiedene Pflegevarianten auf ihren Erfolg hin überprüft werden.

Erfolgskontrolle: Maßnahmen zum Schutz von Vogelarten

Die Maßnahmen C.3 bis C.7 beinhalten zahlreiche konkrete Maßnahmen zur Entwicklung oder Verbesserung der Lebensräume und Lebensbedingungen der Vogelarten auf den Bergwiesen in der Rhön. Das Ziel des LIFE-Projektes bei diesen Maßnahmen ist eine Stabilisierung und Vergrößerung der Populationen von Bekassine, Braunkehlchen, Wiesen- und Baumpieper, Wachtelkönig, Raubwürger und Neuntöter sowie des Schwarzstorchs.
Um die Wirksamkeit der realisierten Maßnahmen bewerten und ggf. Art und Umfang der Maßnahmen anpassen zu können, wird ein fortlaufendes Monitoring im Sinne einer Erfolgskontrolle durchgeführt. Action A.2 (Aktuelle Bestandserhebung, Habitat- und Defizitanalyse der Wiesenbrüter und Würgerarten) liefert dazu den Ausgangszustand in den Schwerpunktgebieten. Im Laufe des Projektzeitraums werden dann weitere Daten über das Vorkommen der seltenen Vögel in der Rhön erhoben.

Monitoring der Öffentlichkeitsarbeit

Die Wirkung der Öffentlichkeitsarbeit wird in die Kategorien „Öffentliche Wahrnehmung“ und „Wissenszuwachs von NATURA 2000- und LIFE-Inhalten“ unterteilt.
Um zu überprüfen, wie das Projekt in der Rhön wahrgenommen wird, sollen die Empfängerzahlen von Pressemeldungen und die Besucherzahlen von Veranstaltungen und der Website überprüft werden. Zusätzlich soll überprüft werden, ob durch das LIFE-Projekt das Wissen über das besondere Grünland in der Rhön erhöht wurde. Dazu werden die Besucherzahlen von einem neuen Wissensspiel, von Informationsveranstaltungen und von Naturführungen überprüft.
Eine Dokumentation der Öffentlichkeitsarbeit soll dann dabei helfen, um im laufenden Projekt die Ergebnisse in optimaler Weise verbreiten zu können.

Bewertung der sozioökonomischen Auswirkung

Um die Auswirkungen des Projektesauf die soziale und ökonomische Situation in der Rhön zu überprüfen, werden die Ausgaben, die durch Aufträge an die Landwirte und lokale Unternehmen getätigt wurden, mit den Erkenntnissen aus der Agrar-ökonomischen Studie verglichen.
Ergänzend soll über eine Befragung der Wissensstand zu NATURA 2000 bei den beteiligten Landwirten und ihre jeweilige Selbstwahrnehmung im Spannungsfeld von Landwirtschaft und Naturschutz erfolgen.

Verbesserung der Wissensbasis zu Ökosystemleistungen und Kommunikation der Ergebnisse

Das Konzept der Ökosystemleistungen ist bisher sehr abstrakt und findet daher noch kaum Eingang in gesellschaftliche und politische Entscheidungen. Als Ökosystemleistungen bezeichnet man Leistungen der Natur, die vom Menschen genutzt werden können. Dazu gehören etwa die Versorgung mit Trinkwasser oder Baumaterialien, sowie die Speicherung von CO2 oder die Sauerstoffproduktion.
Im LIFE-Projekt soll das aktuelle Wissen verwendet werden, um Auskünfte über die Auswirkung von Grünlandextensivierung in Bezug auf Ökosystemleistungen zu erhalten. Um dies herauszufinden soll neben einer Literaturrecherche und einer Expertenbefragung auch ein Workshop stattfinden.
Die Ergebnisse sollen dann in einem Fachgutachten und einer Broschüre vorgestellt.

Monitoring der Maßnahmen für den Skabiosen-Scheckenfalter

Die Maßnahme C.7 (Habitaterweiterung und -optimierung zur Schaffung einer vitalen Metapopulation des Skabiosenscheckenfalters (Euphydras aurinia, FFH-Anhang-2-Art, FFH-Code 1065) im FFH-Gebiet Hochrhön) sieht die Ausweitung der potentiellen Habitate des Skabiosen-Scheckenfalters (Euphydryas aurinia) und die Verbesserung der Habitatqualität vor. Zudem wird die Habitatqualität durch die Verbesserung der Dauerpflege optimiert.
Um die Effizienz der realisierten Maßnahmen einzuschätzen, werden die Vorkommen der Art kartiert. Hauptschwerpunkt des Monitorings ist dabei die Feststellung der Qualität der Habitate der Larven und deren Überlebensrate an diesen Orten. Auch die Entwicklung und das Verhalten der neu etablierten Populationen wird dokumentiert und begleitet.