Der deutsche Edelkrebs in der Rhön

Der Deutsche Edelkrebs (Astacus astacus) oder auch Europäischer Flusskrebs genannt, war früher in fast allen Bächen, Flüssen und Seen der Rhön verbreitet. Durch Gewässerverbau und -verunreinigungen sowie ausgesetzte amerikanische Krebsarten ist der Deutsche Edelkrebs in der Rhön ausgestorben gewesen. Das Projekt "Der Deutsche Edelkrebs in der Rhön" ist ein Wiederbesatzprojekt heimischer Bachläufe – vorzugsweise im Hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön –, um die ökologische Vielfalt zu erhöhen.

Zwischen 2004 und 2011 liefen im Hessischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön daher umfangreiche Maßnahmen zum Schutz und zur Wiederansiedelung der bedrohten Art. Mithilfe des Arbeitskreises Rhöner Fließgewässer wurden von 2005 bis 2011 in zwölf Gewässern in der Hessischen Rhön jedes Jahr rund 5000 Jungkrebse ausgesetzt. Mit Erfolg: Der Bestand hat sich stabilisiert. In Zukunft hofft man, die Population ohne weiteren Besatz halten zu können.

Angeschoben durch die Aktivitäten auf der hessischen Seite entlang der Ulster und ihrer Zuflussbäche, wurde das Projekt auch auf den Thüringer Teil der Ulster und seine Nebenflüsse erweitert. 2006 fand eine Eignungskartierung statt. Ab 2010 wurden ca. 4000 Edelkrebse (Sömmerlinge) in die Öchse und die Geisa eingebracht. Seit 2015 wird kein Besatz mehr eingebracht. Bei jährlichen Nachkontrollen konnten Reproduktionen bestätigt werden.