Sensoren und Plattformen

Die Methoden der Fernerkundung haben – wie der Name vermuten lässt – eines gemeinsam: Sie messen die Untersuchungsflächen aus der Ferne. Es wurde darauf geachtet, möglichst komplementäre Sensordaten mit unterschiedlichen Trägerplattformen zu erheben, um sowohl auf Kleinflächen Lupine-Informationen mit einem sehr hohen Detailgrad zu gewinnen als auch mit geringerer räumlicher Auflösung auf Landschaftsebene Informationen über das Lupine-Vorkommen im gesamten Naturschutzgebiet zu erhalten.

Sensoren zur Erfassung von Pflanzenmerkmalen gibt es in unterschiedlichster Ausprägung. Sie lassen sich beispielsweise in aktive und passive Sensoren unterteilen. Beide Varianten waren auf unseren Versuchsflächen im Einsatz. Ein aktiver Sensor besitzt eine eigene Energiequelle und nutzt diese, um etwa aus der Ferne die Beschaffenheit einer Fläche zu untersuchen. Dies kann beispielsweise eine Laser-Apparatur sein. Sie sendet mehrere tausend Impulse pro Sekunde aus und misst die Entfernung und den Ort an dem der Laserstrahl auf ein Hindernis stößt. So lassen sich geometrische bzw. räumliche Strukturen nachbilden.

Passive Sensoren nutzen externe Energiequellen zur Beurteilung der Beschaffenheit einer Untersuchungsfläche. Hierbei spielt die Sonne die wichtigste Rolle als Quelle elektromagnetischer Strahlung, die nach Eintritt in die Atmosphäre, eine Untersuchungsfläche erreicht und von dieser in Teilen wieder reflektiert und vom passiven Sensor aufgezeichnet wird. Diese Sensorgruppe mit dem wohl bekanntesten Vertreter, der digitalen RGB-Kamera, stellt den zweiten wichtigen Baustein in der Lupine-Erkennung dar. Die Gruppe der optischen Spektralsensoren lässt sich nach ihrer räumlichen, spektralen und radiometrischen Auflösung unterteilen und reicht vom Low-budget Produkt bis hin zum High-end Werkzeug.

Die Vielfalt an Sensoren wäre jedoch nur halb so interessant ohne die Vielfalt der Trägerplattformen, an denen diese angebracht werden können. Auch hier reicht die Spanne von handelsüblichen, leicht erschwinglichen Klein-Drohnen bis hin zu professionellen Schwer- und Leichtgewichten mit diversen Vor- und Nachteilen. Jedoch sind dem Trägersystem mit Drohnen noch kein Ende gesetzt. Stative und mobile Fahrzeuge für den Nahbereich sind ebenso einsetzbar wie unseren Planeten umkreisende Satellitenplattformen. Hier zeigt sich, dass die Wahl der Trägerplattform einen signifikanten Einfluss auf die räumliche Auflösung und die räumliche Abdeckung hat.